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2024-04-13 Spitzhöreli & Monte Leone

Samstag: Ankunft im Simplon Hospiz kurz vor 10 Uhr, deponieren Überflüssiges aus dem Rucksack in einem der Material-Depot Skiräumen der grosszügig ausgestatteten Unterkunft im riesigen Gebäude der Augustiner Mönche. Schnee bis an die Passstrasse, 2000 müM, bis vor die Unterkunft. Eingeh-Skitour Spitzhöreli vom Simplon Hospiz, 700 Hm, in praller Sonne 10:30 - 14 Uhr. Abfahrt in nassem Schnee bis zu Häuser wenig oberhalb der Passstrasse. Nickerchen und LVS-Such Übung. Gilles gelang es das ecklig versteckte LVS in kürzester Zeit mit seinem neusten Gerät der Firma Pieps zu orten, es verblüfft. Das verbreitet benutzte Mammut Gerät zeigt bei einzelnen sogar ab 3.0 m bereits einen 'Doppelpfeil' = Hinweis man soll auskreuzen und so die Feinsuche starten, bei anderen ab 1 m Distanz. Das Pieps Gerät zeigte zielgenau 0.2 m aufs vergrabene LVS. Nachtessen um 19 Uhr nach Nickerchen in den angenehmen, frisch bezogenen Betten, in 2 x 6 er Zimmer im obersten Stock. Die Bratwürste waren fein, die Vegi-Würste waren eher seltsam, Rösti und Salat dazu, dann Jogurt (Becherli aus dem Handel) für jeden. Einem von uns 12 wurde es in der Nacht so übel, dass er die Tour am Sonntag nicht mitmachen konnte.

Sonntag: 04:30 Uhr aufstehen, Betten abziehen, Zmorge ab 04:45 Uhr (so gewünscht), alles stand bereit für Selbstbedienung, einfach und gut. Draussen fühlte es sich warm an. Um 6 Uhr zogen wir los, es dämmerte. Ich lief mit T- und Sweatshirt, wollige Armwärmer, Wollpulli um die Hüfte, Mütze, ohne gross zu schwitzen, bei leichtem Wind. Es wurde bald steiler die Hänge hoch. Die ecklige Passage auf Höhe 2360 müM war gut gespurt und dank der Wärme und kaum je besonnt griffig, nicht eisig. Wir stiegen alles ohne Harschteisen auf, ab 9 Uhr im Sonnenschein. Nach 4 h erreichten wir den Breithornpass (3347 müM), kurz Pause, Querung zuerst 120 Hm hinunter dann wieder ansteigend zum Skitouren Firncouloir mit Skidepot auf ca. 3320 müM, von dort steil, min 45°, zum Stichelgrat (Südgrat) hinauf, gut eingeschneit, super gespurt, exponiert, ca. ¾ h für die 220 Hm zum Gipfel des Monte Leone 3550 müM, 12 Uhr, insgesamt 6 h Aufstieg, 1600 Hm, 7 km, 11 TeilnehmerInnen, am Grat Sonja betreute die vorderen, ich die hinteren Leute, Remo half mir hinten, schleppte eines der drei D=8.5mm 25 m langen Gletscherseile, aber die blieben unbenutzt, das Sichern ist an diesem Grat schwierig, gute Trittsicherheit und Schwindelfreiheit ist erforderlich. Mit WS Plus Beurteilung fast etwas zu leicht bzw. für Anfänger Nix, ausser bei 1:1 Betreuung, auch beim Abstieg, alles mit Steigeisen obwohl nirgends eisig, gute Tritte. Im Abstieg knappe halbe Stunde zum Skidepot. Von dort zogen die ersten der Gruppe sogleich  los über den Gletscher, weitere folgten, zum Schluss stiegen 8 von 11 noch aufs Breithorn, ca. 13:30 Uhr oben. Ich erreichte als letzter den Breithornsattel, von wo Alexander und Claus bald hinunter skiten um ein früheres Postauto zu erreichen als ich reserviert hatte. Um 14 Uhr skiten wir zu neunt, fast blieb ich vergessen auf dem Breithornsattel alleine zurück, weil ich nicht merkte, dass die achter Gruppe mein Winken nicht als von mir erkannten und plötzlich nicht mehr in der Mulde standen sondern aus meinem Blickwinkel die Hänge herunter düsten. In aller Windeseile packte ich zusammen und raste, so gut ich konnte, hinten nach, gefühlt wie bei einem Notfall, schnell und auf Sicherheit, Hänge querend möglichst ohne zu kurven und nur um Höhe zu vernichten, Auf etwa 3100 müM hatte ich sie eingeholt, Jens-Philipp hatte mich sofort am Fahrstiel erkannt, nicht an meinem Rufen und Winken von oben…. In ca. 50 Minuten düsten wir 1300 Hm durch den Sulzschnee, nur oben krumplig und härter, bis zur Strasse beim Hospiz, packten um und sassen um 15:15 Uhr bereits beim Bier im Restaurant an der Passstrasse. Wunderbare Tourentage mit interessanten, gesprächigen Leuten und die Führung mit Sonja lief total gut.