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2024-04-10 Erlach - Jolimont - Gampelen

Weil ÖV-mässig praktischer, laufen wir die heutige Tour von B nach A, von Gampelen nach Erlach. Das hat auch den Vorteil, das wir zum Wasser hin, zum Bielersee, wandern, statt vom Wasser weg. Und wir so Erlach am Schluss der Wanderung erleben, vor der Schifffahrt nach Biel. Als Gesamterlebnis war das eine sehr gute Option.

Noch sind wir aber in Gampelen, am Rande des Seelands. Es gibt in Gampelen knapp 42% SVP-Wähler (Nationalratswahlen 2023), einen TCS Campingplatz, die offene Justizvollzugsanstalt Witzwil und als Sehenswürdigkeit das Fanelgut, ein Bauernhof, am Zihlkanal.

Wir laufen zuerst zum Scheurer Dankmal. Karl Scheurer war Bundesrat von 1919 - 1929, heimatberechtigt in Erlach. Das Denkmal ist bei einem Aussichtspunkt, der etwas erhöht, nördlich von Gampelen, einen schönen Ausblick ins Seeland bietet.

Weiter geht unsere Wanderung über den Jolimont, den hübschen Berg. Der Joilimont ist ein dem Jura vorgelagerter Molassehügel, 600m hoch. Der Jolimont war auch Teil einer Verteidigungslinie Biel - Murten, wir sehen unterirdische Reste der Fortification von 1914 - 1918. Die ebenfalls noch erhaltenen Bunkeranlagen stammen aus der Zeit des zweiten Weltkrieges.

Geologisch besteht der Jolimont in seinem oberen Bereich aus Sandsteinen, die zum Teil versteinerte Muscheln und Haizähne enthalten, in seinem unteren Bereich aus bunten Mergeln.

Auf seinem Hochplateau wurden vom eiszeitlichen Rhonegletscher drei mächtige erratische Blöcke, Tüfelsburdi genannt, abgelagert, die ursprünglich aus dem Val de Bagnes (östlich von Martigny) stammen. Die eindrückliche Findlingsgruppe mit einem Volumen von rund 400 m³ wurde bereits 1872 unter Schutz gestellt.

Und wir feuerlen heute bei dieser Tüfelsburdi und geniessen unser Picknick, mit Raclette und brötlete Klöpfer. 

Auf unserem weiteren Weg nach Erlach kommen wir am Landgut Jolimont vorbei, paradiesisch gelegen, mit Schloss und wunderbarem Baumbestand. Besucher sind dort nicht so erwünscht, es wird auch vor einem Hund gewarnt. Allerdings haben wir den Eindruck, das Gut hätte seine besten Tage hinter sich. Immerhin hören wir Hühner friedlich vor sich hingackern. 

Jetzt ist es nicht mehr weit bis zum Abstieg nach Erlach, am Schloss Erlach vorbei.

Das Schloss ist im Besitz des Kantons Bern. Zurzeit beherbergt es eine Bildungsinstitution für normalbegabte, meist lernbeeinträchtige Kinder und Jugendliche im Schulalter, die sich in kritischen Lebenssituationen befinden.

Wir ziehen weiter, zur Bäckerei und zum Café Jolimont. Sehr passend als Abschluss dieser Wanderung.

Unser Ausflug aber geht weiter, nach gemütlichem Aufenthalt in Erlach bringt uns die MS Berna in flotter Fahrt über den See nach Biel. Grossartig, vom See aus die friedliche, ruhige Landschaft zu geniessen, der Chasseral mit Schnee überzuckert, im See die ersten Kiter, die Rebberge beginnen, sich ihr grünes Kleid überzustreifen.   

Vielen Dank, lieber Nikolaus, für den schönen Tag zusammen. EB.

Fotos: VB, EB