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2024-01-30 Schneeschuhtage Simmental

Dienstag 30. Januar 2024: Sparenmoos – Hundsrügg

Am Dienstagmorgen traf sich unsere Gruppe im Zug nach Zweisimmen. Dort erwartete uns Jörg H., unser Bergführer für die folgenden 5 Tage, und das Auto des Hotels für den Gepäcktransport pünktlich. Der grösste Teil unserer Gruppe kannte Jörg schon vom letzten Jahr anlässlich der Schneeschuhtage im Diemtigtal. Wir waren etwas besorgt, ob es genug Schnee habe, da wir auf unserer bisherigen Reise nur grüne und braune Wiesen gesehen hatten. Jörg: «Ihr werdet noch staunen!
Mit dem Bus ging es Richtung Sparenmoos wo wir sogleich die Schneeschuhe montieren konnten. Die Aussicht aus dem Bus auf die Talabfahrt nach Zweisimmen für die Skifahrer war nicht erbauend. Aber wir fanden ab der Busendstation genügend Schnee. Auch die Langlaufleupen schienen gut befahrbar zu sein, denn es gab mehr als genug Schnee.
Unsere Einlauftour begann in gemütlichem Tempo. Jörg versicherte uns, dass wir jederzeit umkehren könnten. Das war nicht nötig, denn alle schafften es auf unseren ersten Gipfel. Den Hundsrügg 2047m. Die letzten Meter ohne Schneeschuhe, da der Wind schon viel Schnee abgetragen hatte. Der Rückweg zur Busstation verlief ohne Probleme, und nun gings Richtung Hotel nach Stöckli bei St. Stefan. Der Ausstieg an der Station war mein grösstes Hindernis an diesem Tag.
Im Hotel Diana bezogen wir unsere reservierten Zimmer und wurden schon bald zum Nachtessen erwartet. Am ersten Abend war das Restaurant sehr gut besetzt und recht lärmig. Vielleicht waren wir aber alle etwas müde von der Reise und den vielen Eindrücken. Auf/Abstieg 400 m, Marschzeit knapp 4 Std.
Sandy

Mittwoch 31. Januar 2024: Lenk – Lischbüelhubel – (Hohberg)

Nach dem feinen Morgenessen fuhren wir um 9.10 Uhr mit dem Zug ab Station St. Stephan Stöckli nach Lenk, wo uns Jörg erwartete.
Wir nahmen Platz im Privattaxi, das im Winter eine Spezialbewilligung für diesen Teil der Iffigerstrasse, Richtung Iffigeralp, braucht.
Im Vorbeifahren bestaunten wir den mächtigen Iffigfall und hielten kurz danach am Wendeplatz an, wo wir unsere Schneeschuhe anzogen. Auf einem, von Jörg sorgfältig gewählten Pfad, stiegen wir 510m hoch, durch märchenhaft verschneiten Tannen-,Lärchen- und Arvenwald, bis zum Lischbüelhubel auf1906m Höhe; unserem sonnigen Picknickplatz.
Jörg erzählte uns von dem römischen Soldaten Stephanus, der von Süden her über den Rawilpass kommend, den Leuten ums Jahr 310 das Christentum näher gebracht hatte.
Auch sahen wir beim Aufstieg Luchs-,Schneehuhn-, Schneehasen- und Fuchsspuren, die wir genau anschauten; einige erblickten sogar ein Birkhuhnweibchen. An den Lärchen entdeckten wir die hellgrüne Wolfsflechte, Letharia vulpina, die früher zum Vergiften von Fuchsködern genutzt wurde.
Nach der Mittagspause stieg die Uli-Gruppe um 13 Uhr den gleichen Weg zurück, die Jörg-Gruppe begann um die gleiche Zeit ca. 100m höher durch die hügelige, einsame Gegend zu steigen, um dann steiler abwärts durch das lang gezogene Pöristal hinunter zum Parkplatz an der Iffigerstrasse zu gelangen, wo Jörg sein Auto parkiert hatte. Hier trafen wir auch die Uli-Gruppe, die im Postauto nach Lenk hinunterfuhr. Individuell kehrten wir mit dem Zug rechtzeitig zum Nachtessen um 18.30 Uhr heim.
Ein wunderbar sonniger Tag war zu Ende. Auf/Abstieg 600m, Marschzeit 5 Std. A.R.

Donnerstag 1. Februar 2024: Simmenfälle – Sibe Brünne

Für Heute war ab Mittag Regen, in der Höhe Schnee, angesagt. Also, Plan B -„Kurzvariante“. Allzu kurz wurde der Tag dann aber doch nicht und der Regen hat uns auch erst gegen Schluss nass gemacht.
Ziel waren die Simmenfälle und die sieben Quellen. Schmelzwasser der Plaine Morte drängt hier als Quelle der Simme aus der Felswand. Spektakulär, ein Kraftort. Wir erreichten das Ziel mit dem Aufstieg teils auf der Forststrasse, teils durch lockeren Wald, vorbei an der Barbara Brücke. Bei der Alp Chäli gab es den ersten Trinkhalt.
Jörg wollte die Quellen seitlich erreichen. Das sei vom Landschaftsbild viel interessanter. Das war wohl wahr. Aber der Zugang musste durch die Ueberquerung eines Baches bezahlt werden. Ein ungeschickter Ausrutscher und der Schreibende stand bis an die Knie im Wasser. Gute Gamaschen verhinderten das Schlimmste.
Beim Rezlisberg war Zeit für die Mittagsrast. Jörg überraschte uns alle mit vor Ort frisch gebrautem Kaffee. Danach der Abstieg, zum Schluss eisig auf der Forststrasse, Abgerundet wurde der Tag mit der obligaten Einkehr im Restaurant Simmenfall.
Danke, Jörg, für einen interessanten Tag. Martin

Freitag 2. Februar 2024: Betelberg – Leiterli – Trütlisbergpass (– Lauenen)

Auch heute nahmen wir das Züglein um 9.10 Uhr Richtung Lenk, und von dort die Gondelbahn auf den Betelberg.
Von der Bergstation führte uns Jörg weg vom Touristenstrom über den Haslerberg zum Trütlisbergpass und dann runter nach Lauenen.
Das Gelände zwischen Leiterli und Trütlisbergpass ist eine geschützte Moorlandschaft, und figuriert seit 1996 als Moorlandschaft Haslerberg im Bundesinventar der Moorlandschaften von besonderer Schönheit und von nationaler Bedeutung.
Gleich zu Beginn der Wanderung trafen wir auf eine Gruppe Schneehühner die wir in aller Ruhe besichtigen konnten wie sie über den Schnee hüpften.
Links von uns sahen wir die Stübleni, (kleine Stuben), an dessen Nordhang sich eine kraterartige, bizarre Gesteinslandschaft ausbreitet – die Gryden, die bestehen vorwiegend aus Gipsgestein sowie aus Rauhwacke.
Auch unterhalb vom Trütlisbergpass konnten wir eine imposante Doline mit diesem Gips bestaunen. Es war ein Auf und Ab bis zum Trütlisbergpass und wir konnten ein herrliches Panorama geniessen. Wir sahen den Ammertenpass in der Ferne und das Metschgebiet mit den Skiliften, das Lenk mit Adelboden verbindet.
Nach der Mittagsrast auf dem Trütlisbergpass teilte sich die Gruppe. Dies war dank Uli möglich. Er übernahm mit einem Teil der Gruppe die Rundwanderung die zurück zur Betelbergbahn führte.
Wir anderen begaben uns mit Jörg auf den Abstieg nach Lauenen. Kurz vor dem Dorf fehlte der Schnee und so mussten wir leider die Schneeschuhe tragen und über auf matschigen – sumpfigen Boden laufen.
Es reichte in Lauenen noch für einen Kaffehalt bevor das Postauto uns nach Gstaad brachte.Von dort genossen wir die Fahrt mit dem GoldenPass – Belle Epoque Zug nach Zweisimmen. Um 17:10 h kamen wir in St. Stephan, Stöckli, unserem Ausgangspunk wohlbehalten an.
Wir hatten gutes Wetter, jedoch fehlte die Sonne, die wir nur zögerlich in der Ferne sahen.
Danke Jörg für den schönen Tag, den wir durch deine Kenntnisse und den Erklärungen von der Gegend in unberührter Natur geniessen durften. S.B.

Samstag 3. Februar 2024: Chrindi – Wildenstein

Für den letzten Tag der Schneeschuhtage war ausgezeichnetes Wetter angekündigt: Leichter Frost in der Nacht, wolkenloser Himmel mit viel Sonne, Lawinengefahr gering. Unser Guide Jörg hatte eine Tour oberhalb seines Heimatorts Erlenbach geplant. Wir hatten das Frühstück auf 7 Uhr bestellt und sind nach 9 Uhr mit dem Zug und der Stockhornbahn am Chrindi (1636 m) angekommen, 900 Höhenmeter über dem schneefreien Tal. Zwei Teilnehmer haben diesen letzten Tourentag ausgelassen.
Nach der LVS-Kontrolle sind wir zum Hinderstocksee abgestiegen, der am Morgen fast völlig im Schatten liegt. Der zugefrorene See war schnell überquert, dann ging es im Zickzack zwischen Cheibehore und Mieschflue steil hinauf in die Sonne. Nach 1,5 h war die Vorderstockealp (1787 m) erreicht. Während der Trinkpause haben wir etwas zur Geschichte der Alpwirtschaft erfahren. Dann sind wir bei besten Bedingungen weiter zu einem Sattel auf 1900 m aufgestiegen. Niemand aus der Gruppe wollte den höchsten Punkt des Tages auslassen, und so sind wir vom Pass bei 1900 m zum Wildenstein (P.1937, namenlos auf der Landeskarte) aufgestiegen. Es ist ein Gipfel mit ausgezeichneter Rundumsicht, aber der kräftige Wind vereitelte eine Mittagspause an diesem schönen Ort.
Die Pause haben wir im Windschutz ein Stück östlich des Gipfels nachgeholt. Dann ging es ohne Schneeschuhe weiter steil hinab zum Oberstockesee, an den auch ein Schneeschuhtrail führt. Wir haben den Trail ausgelassen und südlich davon steil aufgestiegen, um dann zwischen Bäumen wieder zurück zum Hinderstockesee zu laufen. Dort haben wir nach knapp 4 h Gehzeit und 500 Höhenmetern im Auf- und Abstieg das Iglucafé am Seeufer erreicht, kurz unterhalb der Seilbahnstation. Die Heimfahrt über Spiez nach Basel verlief trotz eines 2-Minuten-Umstiegs problemlos.
Danke an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer fürs Mitkommen auf diese erholsame Woche im Simmental und an den lokalen Guide Jörg für die zuverlässige Planung und Führung der Touren! Uli