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2023-03-07 Wilerhorn bei Vollmond

Routenbeschreibung

22:40 h Abmarsch am Bahnhof Hohtenn, 6 kg Skis auf dem Rucksack aufgeschnallt, ich hatte 19 kg somit auf dem Rücken, 2.5 h über komplett aper Wege und Alpsträsschen bis zu den Hütten Joli, 1745 müM, wo wir assen, tranken, auffellten und Material in Depot zurückliessen (verschwitzte Kleider, Getränk ...) Nach weiterem Skitragen, weniger als halbe Stunde konnten wir auf dem schnee bedeckten Wanderweg bergauffellen, z.T. eisig und somit etwas mühsam, durch den Wald, dann nur noch lichten Wald, der Mond schien super schön auf unsere Spur, Stirnlampen blieben ausgeschaltet, ca. 03:30 Uhr durch die Ebene Chiemattbode, dann etwa 200 m rechts des Routenvorschlags im SAC-Tourenportal steil durch die Moränenhänge, oben weit läufig bis zur ersehnten Ebene, ab 3100 müM, mit Blick auf die Bergen ums Wilerhorn. Wegen fortgeschrittener Uhrzeit, 7 Uhr und starker Ermüdung einzelner Personen und lähmender Kälte stiegen wir zum Sattel links des Gletscherhorns, dort schien Sonne; nur 2 von uns kraxelten über den vereisten brüchigen einfachen Felskamm zum etwa 50 Höhenmeter weiter oben gelegenen Gipfel des Gletscherhorns, 3220 müM, 08:15 Uhr, 9 1/2 h Aufstiegszeit.

Verhältnisse/Wetter ab Höhe von ca. 2900 müM, 6 Uhr, sehr kalt, weiter oben um 7 bis 8 Uhr noch kälter, Getränke (auch Cola) in PET-Flaschen mutierte zu Eisbrei - ich trank trotzdem vom Cola, da dies super schnell neue Kräfte gibt und aufpeitschte. Himmel ganz klar, super Vollmond, nur etwa während 1 h verschwand er hinter Felskamm und wir tapsten im Halbdunkeln in den mittel steilen Moränen Flanken. DIe Skiabfahrt war von oben bis ca. 2700 müM katastrophaler Bruchharst. Einige stürzten bei Versuchen Kurven zu fahren - das ist fast gefährlich. Deshalb machte ich es vor, einfach seitlich ganze Hänge herunter zu rutschen, zwischendurch Spitzkehre um die andere Körperseite, vorallem Oberschenkel, mehr zu belasten. Der vereiste Deckel über dem Pulverschnee brach dabei selten ein. Andere imitierten dies, von da an kamen wir viel rascher vorwärts und Kräfte sparend. Weiter unten waren die Hänge angenehm durchgefroren, bald erster Sulzschnee auf der Oberschicht. Wir warteten nicht wie andere Jahre bis es aufsulzte, skiten rassig hinunter bis an die Schneegrenze 1900 müM dann zu Fuss zum den Hütten Joli 1745 müM, pausierten an der Sonne, es luftete immer noch kühl, stiegen dann bald in der angenehmen Morgensonne talwärts, so kam es uns vor, es war aber schön bald Mittagszeit.

Bemerkungen: Die Kälte, Giorgio schätzte weit unter -10°C, machte müde, wird gefährlich, sobald man länger stillsteht. Die Ausrüstung muss entsprechend vorhanden sein, z.B. meine 3 Schichten Handschuhe reichten NICHT, meine 6 Schichten mit T- und Sweat-Shirts dann Wollpulver, Faserpelz und Windjacke reichten nicht, nur die Beine in den dünnen Sommerberghosen spürten die Kälte noch nicht unangenehm. Auch eigentlich konditionell starke junge Leute kamen in Schwierigkeiten.
WICHTIG: die angemeldete Teilnehmerin Laetitia Blachnio kam nicht mit, sie verstand oder las die letzten Emails seltsamerweise nicht. Wir waren also nur zu sechst, mich eingerechnet und hatten zwei 8 mm, 30 m lange Gletscherseile dabei inkl. Gstältli, aber es war uns zu kalt, diese anzuziehen auf 3000 müM, hätte sicher fast halbe Stunde Zeit benötigt, zudem war alles super gut eingeschneit.