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2022-07-02 Mountet-Blanc de Moming & Pointe Zinal-Zermatt

Freitag: 4 3/4 h Hüttenaufstieg, wunderbare Sicht auf die hohen Berge, anstrengender Hüttenweg, in praller Sonne. 
2 x 3-er Seilschaft: TL mit Corinna und Invar; Seilschaftsführerin Susanne mit Daniel und Ursi (Gast)
Samstag:  04 Uhr aufstehen, 05 Uhr los bergab Wegspuren, Steinmannli folgend auf den Gletscher hinunter, seilfrei über aperen Gletscher, sobald Firn Spalten versteckt hielten seilten wir an, zogen Steigeisen an, stiegen wenig links der Roc Noir spaltenarm die erste Abbruchzone hoch, oben Richtung Dent Blanche 4-Eselsgrat in weitem Bogen der nächsten Spaltenzone ausweichend, dann ganz nach links um riesige Spalte herum, dann ziemlich mittig an den Bergschrund des Col Durand, wo ich ein brückenartiger Übergang erspähte. Ich stieg sorgfältigst herüber, setzte auf der Bergseite sogleich eine Eisschraube, die einzige die wirklich hielt, da weiteroben kein stabiles Eis mehr unter dem harten Firn vorhanden war, sondern eher zu weich, ich setzte eine T-Verankerung mit meinem Pickel, als Stand für alle, beide Seilschaften zusammengehängt, stieg dann weiter, gesichert von Corinna, während Invar am Schluss meiner Seilschaft, zusammengehängt mit Susan, die folgenden Daniel und Ursi hochsicherte. Nochmals ein Stand und in der dritten Seillänge waren wir sicher im Fels-Firn rechte Seite der Flanke und dann sogleich im Col. Längere Pause, Beschluss nicht auf den Pointe de Zinal (aus zeitgründen, alle die steile Seillänge hinauf und hinunter sichern und zuerst nach am Grat spuren) sondern seilfrei, zur Sicherheit Gstältli und Steigeisen anbelassen sowie ein von zwei Seilen mitgenommen, auf den Mont Durand, zum Vorgipfel steile brüchige schuttiger gratartiger Kamm hinauf - dank Steigeisen viel bessere Trittsicherheit und weniger Steine heruntergelassen zum Felsgipfel, ohne den einfachen Firngrat zum Hauptgipfel. Super Aussicht, alle super zufrieden. Im Abstieg am kurzen Seil Col Durand hinab entdeckte ich plötzlich Reepschnüre aus dem harten Firn, ein Stand an perfekter Position, von dem ich alle 45 m bis an den Bergschrund herunter sicherte, möglichst geringe Belastung des Standes, dann Sprung über den Schrund - Ursi sprang als erste und coached uns alle - ich fädelte die beiden Seile wie zum abseilen in die Reepschlinge ein, sicherte mich mit einer Prusikschlinge, die ich grosszügig in der Länge nach unten schob, los liess und mit einem Pickel rückwärts mit Steigeisen in den guten Stufen herunter kraxelte, und dann jeweils nachzog, minimale Belastung des Standes. Ich fand nicht heraus, wer den Stand gebaut hatte. 4 h ab Hütte bis Col Durand plus 1 h zum Mont Durand, Abstieg 1 h retour zum Col, dann 3/4 h herunter sichern und absteigen, dann 2 1/4 h retour zur Hütte, 16:30 Uhr gemütlich vor der Hütte umherschauen mit Feldstecher und Kuchen geniessen.

Sonntag: Wieder 5 Uhr los, leicht bedeckter Himmel, ohne Steigeisen über die Forcla, dann Einstieg suchend, anfangs zu weit nach links gequert, Wegspuren und Steinmannli leicht kletternd, knapp i.O. unangeseilt, hoch durch die Süd Flanke zum Grat etwas rechts von Punkt 3309 müM, dann breiter Schotter Rücken zu Punkt 3555 müM und dicht am Grat in meist wunderbarem kompakten einfachen Gneis hinauf, seilfrei, wenige exponierte Stellen, zum Vorgipfel Dôme und gleich weiter über Firn dann sehr brüchig Wegspuren folgend auf den Gipfel Blanc de Moming. Mittlerweile schien die Sonne voll, 9 Uhr oben, 4 h Aufstieg. 2 h Abstieg zur Hütte und weitere 3 3/4 h bis Endstation Postauto, etwa 1/2 h vor Zinal Dorfzentrum.

Verhältnisse: super Wetter, grosser Gletscherspalt in der Mulde unterhalb Col Durand, links in grosser Kurve umgehen, Bergschrund am Col Durand gut übersteigbar aber nicht mehr lange, dann keine Ahnung wie und an welcher Stelle.

Bemerkung: Es war sehr interessant, lustig und herzlich in der bunt zusammengesetzten Gruppe. U.R.