Aktivitäten

Anleitungen: Tourenanmeldung und -bericht       Adressänderung


2021-10-09 Exkursion Raufusshühner

Exkursion Raufusshühner, Samstag 9. Oktober 2021 (Bericht von Gabriele Fendrich)

Start um 9:30 Uhr in Starkenbach, Toggenburg.  Unsere Zehnergruppe machte sich unter Leitung von Pierre Mollet, Vogelwarte Sempach, auf zur Raufusshühner-Spurensuche im Waldreservat Amden. Das Sonderwaldreservat umfasst den grössten Teil des Waldes der Ortsgemeinde Amden und ist seit 2006 für 50 Jahre vertraglich gesichert. Das Reservat bietet geeignete Lebensräume für 4 der 5 in der Schweiz heimischen Raufusshühnerarten: Auerhuhn, Haselhuhn, Birkhuhn und Schneehuhn. Auf unserer Wanderung über Häderenberg-Vorderhöchi-Flüggenspitz nach Arvenbüel zeigte uns Pierre wie unterschiedlich die Lebensräume der verschiedenen Raufusshühner sind und erzählte viel Spannendes zur Lebensweise der Hühnervögel. Auerhühner bevorzugen wenig steiles Gelände mit lichten Wald und vielen Heidelbeersträuchern. Sie verbringen die Nacht auf Bäumen, das Hochfliegen zu den oberen Ästen ist für die schweren Hähne ein echter Kraftakt. Die Küken brauchen in den ersten Wochen viel proteinreiche Nahrung in Form von Insekten, die finden sie in den kleinen Moorgebieten. Später stellen sie auf reinpflanzliche Nahrung um, Lieblingsspeise sind Heidelbeersträucher (Beeren, Triebe, Blätter, einfach alles). Haselhühner lieben steile Böschungen mit Vogelbeeren und Grünerlen, Pierre versuchte einige Male mit einer Imitation des Rufs ein Haselhuhn hervorzulocken, aber die schlauen Hühner liessen sich nicht täuschen und zeigten sich nicht. Wir kamen auch an einer offenen Kuppe vorbei, die ein beliebter Balzplatz der Birkhähne ist. Birkhähne  haben im Oktober eine Art 'Probebalz', da üben sie ihre Balztänze, die jungen Hähne müssen das lernen, damit sie im Frühjahr wenn die Hennen dabei sind, auch entsprechend auftreten können. Statt einen Birkhahn fanden wir zumindest etwas Birkhahn Kot, der wegen des hohen Anteils an unverdaulichen Bestandteilen nur sehr langsam zerfällt. Leider löste sich der bis auf 2100m reichende Hochnebel nie auf, daher verzichteten wir auf die geplante Besteigung des Leistchamms, wo wir noch den Lebensraum des Schneehuhns betreten hätten, und wanderten über Looch zum Arvenbüel. Auf der Terrasse des Restaurants liessen wir den interessanten Tag bei Kaffee, Most oder Bier ausklingen. Vielen Dank an Pierre Mollet für die auch ohne Hühnersichtung sehr spannende  Exkursion und an Manuela und Arndt fürs Organisieren.