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2021-09-18 Einweihungsfeier Weisshornhütte

Auf einer Felsenterrasse thront auf 2932m, hoch über dem Dorf Randa im Mattertal, die Weisshornhütte. Der vergangene Samstag war für die Basler Sektion des SAC ein Freudentag. Nach der pandemiebedingten Verschiebung der Einweihungsfeier im Juli 2021 konnte die sanierte und erneuerte Klubhütte eröffnet werden. Nach dem Hüttenbau von 1900 und der Erweiterung 1975 war es der dritte Einweihungsakt.Nun flattert auf dem bruchsteinernen Lawinenschutzwall oberhalb der Klubhütte wieder stolz die Basler Fahne. Das Panorama ist atemberaubend: 19 Viertausender, vom Dom über das Monte-Rosa-Massiv, zeigen sich an prächtigen Spätsommertagen wie diesem von der Hütte aus. Viele der rund 50 feiernden Sektionsmitglieder und Gäste haben zuvor den viereinhalbstündigen Hüttenzustieg von Randa aus unter die Füsse genommen. 1540 Hm gilt es über die Alp Jatz von Randa aus zu bewältigen, wenn man zu Fuss hierherkommen will. 150 Helikoptereinsätze auf Basels höchster Baustelle. Zu jenen, die diese Anstrengung auf sich genommen haben, gehört Pater Niklaus Brantschen (83), dessen Vater von 1918 bis 1960 die alpine Hütte bewartet hatte. Ebenso mit dabei ist Luzius Kuster aus Randa, der ehemals dienstälteste Hüttenwart der Schweizer Alpen. 50 Jahre lang, von 1967 bis 2017 war die Weisshornhütte in den Sommermonaten sein Paradies. Die AirZermatt hat das Wiedersehen in luftiger Höhe ermöglicht. Der Hüttenwartin Jacqueline Rossé Berchtold und Markus Stähelin, dem Hüttenchef des SAC Basel, sind die Freude und Erleichterung anzusehen. Nach fünfjährigen intensiven Planungsarbeiten und einer dreivierteljährigen Wartezeit bis zur Baugenehmigung konnte 2020 die Erneuerung der alpinen Hüttemit 30 Schlafplätzen in Angriff genommen werden. 146 Tagedauerten die Arbeiten bei herausforder. Für Peter Leupin ist die Hütteneinweihung einer der Höhepunkte und krönender Abschluss seiner bald enden den zehnjährigen Präsidentschaft des SAC Basel mitrund 3300 Mitgliedern: «DieHüttensanierung lag mir sehr am Herzen.» Zusammen mit dem Hüttenchef dankte er am Festanlass der Gemeinde Randa, dem Zentralvorstand des SAC, dem Architekten Meinrad Hänggi aus Basel, der Bauleitung, den Handwerkern, der Hüttencrew, den Sektionsmitgliedern und den zahlreichen Donatoren und Sponsoren.«Zum Glück haben wir in all den Jahren einen Hüttenfonds geäufnet», blickte er auf dasFinanzierungskonzept von1,32 Millionen Franken zurück. Je 30 Prozent Eigenmittel des SACBasel und Subventionen des SAC-Zentralverbandes, 25 Prozent Beiträge von Swisslos und Sport-Toto und die restlichen 200 000 Franken durch Spenden mussten zusammengetragen werden. «Es war nach den Abschlussarbeiten eine finanzielle Punktlandung», hältLeupin heute erleichtert fest. Heinz Frei, Mitglied des Zentralvorstands des SAC, ist beeindruckt, wie schnell der Bau umgesetzt werden konnte: «Ich gratuliere der Sektion Basel, dass es ihr gelungen ist, den Charme der alpinen Hütte bei der Sanierung und Erweiterung nach dem letzten Umbau vor 44 Jahren zu erhalten.» Durch den Raumgewinn im nordseitigen Anbau konnten der Eingangsbereich, die Küche und der Aufenthaltsbereich des Hüttenpersonals vergrössert und die Arbeitsbedingungen in der Küche massgeblich verbessert werden. Auch die bestehenden Schlafräume wurden zur besseren Nutzung reorganisiert und den brandschutztechnischen Anforderungen angepasst. Dass der Anbau nun einen besseren Lawinenschutz gewährleistet, kommt den Bestrebungen des SAC sehr entgegen. «Berge sind stille Meister und schaffen schweigsame Schüler», zitiert Pater Niklaus Brantschen am Eröffnungsanlass Goethes Worte. Wenn es um Anekdoten aus dem Hüttenleben geht, stellt er eine unversiegbare Quelle dar. Dass die Basler in seiner Jugendzeit uneins gewesen seien, ob Stroh oder Schaumstoffmatratzen für die Gästebetten angeschafft werden sollten, entlockt manche Lacher. Für den bekannten Ordensmann undZenmeister ist es laut eigenen Angaben eine besondere Ehre, dieWeisshornhütte einzusegnen und allen Gottes Segen für die Zukunft zu wünschen. In frischem Glanz: Die neu sanierte und soeben eingeweihte SAC-Weisshornhütte auf fast 3000 Metern Höhe.

Text: René Fuchs