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2021-09-17 Alte Pässe & Akrobaten- Abstecher ins Piemont

Alternativ Tour: Zwischenbergental und Val Bognanco

Wegen den strengen Coronaregelungen in Italien waren die italienischen Bivacco's immer noch geschlossen und die ursprünglich geplannte Tour zum Lago di Cingino mit den berühmten Steinböcken, die an der Steinmauer herumturnen, konnte so nicht stattfinden.

So starteten wir diesmal in Zwischenbergen Bord bei herrlichem Wetter und stiegen auf in wunderschöner Landschaft vorbei an übervoll behangenen Himbeersträuchern, wo wir uns erst einmal die Mäuler vollstopften, bevor wir die beiden schönen Seen Waira und Tschwawiner erreichten. Weiter gings durch Geröll, aber erstaunlich gut markiert über den alten, eher weniger begangenen Passo di Oriaccia über die Grenze. Dieser diente in früheren Zeiten auch als Schmugglerroute. Von dort war schon der hübsche Lago di Oriaccia zu sehen, wo wir uns eine ausgedehnte Sonnenpause gönnten inkl. ein Bad für die hartgesottene Kollegin Sonja :-).

Im schönen Abendlicht erreichten wir schliesslich das Rifugio Il Laghetto, wo wir als einzige & letzten Gäste vor Saisonschluss herzlich bewirtet wurden, mit einer leckeren Minestrone und Primo e Secondo Piatti, wie es sich schliesslich gehört in Italien.

Der zweite Tag began mit dem Aufstieg über den Passo di Campo, via Alpe Campo zur Alpe Preija. Zwei riesige Steinbrocken wurden hier unterhöhlt, mit Steinmäuerchen gestützt und dienen so als Unterschlupf - für uns ein hübscher Pausenplatz.

Die Landschaft ist wild und wir sind weit und breit einsam unterwegs. Und es wird noch wilder, als wir nach dem Passo della Preja den Nordsattel des Monte della Preja durchsteigen. Plötzlich unterwartet treffen wir in den Nebelschwaden den ersten Steinbock, so cool. Aber es geht noch mehr, auf der Rückseite des Monte Preja treffen wir eine ganze Familie an Steinböcken und sie bieten uns eine richtige Show. Die 3 halbwüchsigen Steinböcke steigen runter auf ein Felsplatteau und beindrucken uns mit ihren Kämpfen, und so stehen wir ewigs und schiessen tausende von Fötelis und Videos. Auch als wir über den Ostrücken vom Preja weiterhochsteigen und dort die Edelweiss-Kolonie bestaunen, holen uns zwei der Steinböcke wieder ein und turnen waghalsig über unseren Köpfen in den Felswänden herum. So schön, jetzt hat's doch noch und ganz unterwartet geklappt mit diesen Tieren.

Über die Alpe Pascuale wandern wir schlussendlich zum Stausee Bacino dei Cavalli, wo wir uns im Albergho Alpino di Cheggio einquartieren.
In der Nacht regnet es Bindfäden, der angekündigte Wetterumschwung ist da, auch als wir morgens aufstehen regnet es stark, es ist kalt geworden und wir blicken hoch, wo der Andolla-Pass sein könnte, in eine dick verhangene Wand, oben raus huddelt und schneit es, keine gute Voraussetzung für eine 6-stündige Tour über den Pass zurück nach Zwischenbergen.

So steigen wir im strömenden Regen runter nach Antronapiano wo uns, die zuvor georderten Taxis raus aus dem Val Bognaco nach Domodossola bringen. In Domo reicht es gleich noch für eine Take-away Pizza und Gelati bevor wir in den Zug nach Basel steigen.