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2021-08-14 Wiggis - Klöntalersee - Ochsenkopf

Früh am Morgen ging's los, ab Basel sowieso, dafür waren wir fast allein im Zug mit genug Zeit zum Aufwachen. Unterwegs wurden wir immer mehr, und trotz der Konfusionen ab Zürich bezüglich letzter oder erster Wagen formierte unsere 5-er Gruppe sich schliesslich in Ziegelbrücke: Brigitta, Cristina, Heidi, Fatima und ich. Begleitet von der SAC-Gruppe Rossberg, unter der Leitung von Robert Kröni.

Trotz der doch beträchtlichen Entfernung des schönen Obersees von Basel, Gempen, Oberallschwil oder Dürnten konnten wir schon gegen 8:40 den Anstieg von der Niderseealp am Obersee (992 m) in Angriff nehmen. Nach kurzem eher entspanntem Einlaufen wurde es dann steil, und so blieb es auch, zum Glück auf der Schattenseite, jedoch wahnsinnig schwül. Auf ca. 1680m war ein erster Felsriegel zu queren, gut gesichert mit einigen Ketten und dann durch karstiges Gelände bis etwa 200 m unter den Rautispitz, wo die Flora sich wieder zeigte und sich das Panorama entwickelte. Nach knapp Stunden war es geschafft - nicht ganz ohne Schweissperlen - und das Gipfelkreuz des Rautispitz (2282 m) war erreicht. Was für ein Panorama! Der ideale Platz für die Mittagsverpflegung.

Die Querung über die Höchnase erlaubte grandiose Tiefblicke - ebenso auf den Friedhof von Netstal - und war im ausgesetzteren Teil hervorragend mit Ketten gesichert. Dann noch eine kurzer, aber ebenfalls schweisstreibender Anstieg auf den Wiggis (2281 m), der einige von uns extrem forderte, und wiederum ein grandioser Rundblick, mit einer ganz neuen Perspektive.

Vom Wiggis ging es dann entspannt in lockerem Auf und Ab den Grat entlang, bis zum wirklich steilen Abstieg durch das Obere Bützi, durch gewaltige Felsformationen. Auf der Auerenalp hatte es dann den lang ersehnten Brunnen, uns Trinkvorräte waren schon seit einiger Zeit erschöpft. Allerdings lauerten dort auch Schwärme von Bremen, der Aufenthalt war von kurzer Dauer. Und auch weiterhin steil bergab, mit einem weiteren kleinen Brunnen, in dem wir die Tourenleiterin beim Kneippen beobachten konnten. Doch das Ziel, der kühlende Klöntalersee, rückte näher und näher, und schon bald gab es ein ausgiebiges Bad und im Anschluss den ebenfalls lang ersehnten Apero.

Leider mussten wir uns von Cristina verabschieden, die sich mit der Rossberg-Truppe auf den Heimweg machte, dafür stiess Gabriele zum Abendessen im Rhodannenberg zu uns (über diesen Ort es sich nicht lohnt, viele Worte zu verlieren).

Der Sonntagmorgen begann noch zu gemässigten Zeiten, da weder ein wirklich frühes Frühstück möglich war und auch die Postautoverbindung Richtung in Richtung Richisau erst ab kurz nach 8 Uhr den Betrieb aufnahm. So starteten wir zu fünft guten Mutes gegen halb neun in Schwändeli (1030 m) über Ralli und das Ochsenfeld zum Durchgäng (1781 m). Von dort wurde es kraxelig, eine etwas ausgesetzte Passage wurde von einer längeren Kletterpassage über ein Band (oder Rinne, Kamin, Couloir? Wir haben lange diskutiert…) auf die Alpwiese mit fantastischer Vegetation, unter anderem Edelweiss, und schliesslich auf den Gipfel des Ochsenchopf (2179 m). Das Wetter meinte es gut mit uns. Es war lange nicht mehr so feuchtwarm wie am Vortag. Und so genossen wir aufs Neue den Rundblick. Der Abstieg erfolgte auf der gleichen Route, erforderte aber soviel Konzentration, dass es auch ein ganz anderer Weg hätte sein können.

In der Richisau angekommen, konnten wir uns zum Ausklang noch exquisit bewirten lassen. Wirklich ein toller Ort zum Ausklingen! Ja, und schon waren die zwei herrlichen Tage vorbei. Die Heimfahrt war unspektakulär aber angenehm und im fernen Basel kamen wir schon bereits gegen 20 Uhr an.

Ein herzliches Dankeschön an unsere Tourenleiterin, Brigitta, die uns wieder einmal mehr zwei fantastische Tage in den Alpen ermöglicht hat. Beide spannend und mit ganz unterschiedlichem Charakter.

 

Michael (Bürger)