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2021-07-01 Touren von Chelenalphütte

Donnerstag: Wir warteten um Mittagszeit im Bergrestaurant am Staudamm bis der Regen auf der Göscheneralp nachliess, die Windjacken zogen wir nach ca. 1 h Aufstieg aus. Bei bedecktem Himmel in knapp 3 h zur Chelenalphütte.

Freitag: 04:15 Uhr auf, 04:30 Uhr Morgenessen, 05:15 Uhr los bergab zum blau-weiss markierten Weg Richtung Chelengletscher über die Moräne bis zu Steinmannli kurz nach grossem Stein auf der Moräne, etwa 50 m vor der Rechtsabzweigung 'Rundweg' auf weisser Tafel. Dort steil nach links hinunter auf den Schotter des zurückgezogenen Gletschers, weiter bis Beginn Gletscher, anseilen auf ca. 2500 müM, ca. 7 Uhr weiter, mit Steigeisen, beim Spuren sank ich jeden Schritt ein, es war mehrheitlich verdichteter (Neu)Schnee, etwas windgepresst und  etwas gedeckelt, nicht nur angenehm zum Spuren. Ziemlich steil links der Felsen 2779 müM und zugleich rechts der Gletscherabbrüche hinauf zur oberen Gletschermulde, kaum sichtbare Spalten, sehr gut eingeschneit, ab 2900 müM wieder steiler hinauf über gut eingeschneiten Bergschrund zur Tierberglimmi, 3200 müM, 09 Uhr. Pause. Blick auf den tiefeingeschneiten horizontalen Firngrat und nachfolgende Flanke des Hinter Tierberg Nordflanke. Beschluss Verzicht auf zeitraubendes Spuren, Sichern und Auf und wieder Herunter des Nordgipfels zugunsten Gwächtenhorn Westgrat, wo mehrere Seilschaften im oberen Teil Richtung Gipfel kraxelten. In 2 1/4 h stiegen wir hinauf an den Grat und über den wunderschön in der Sonne glitzernden, vereisten Grat, I - II. Grad in kompaktem Fels, am Laufseil in drei 3-er Seilschaften zum Gipfel in 6 ¼ h ab Hütte, 11:30 Uhr. Es war kühl und windig, so hatten wir Pullover und Windjacken an. Bald kamen Nebelschwaden und versteckten den Tierberg und andere Gipfel, wir sassen auf dem Gwächtenhorn in der Sonne, aber es blieb kühl. Abstieg bei Bewölkung und leichtem Nebel zur Sustenlimmi durch frischen Pulverschnee, ca. 20-30 cm, angenehm zum Spuren, dann steil bergab, angenehm über Firnfelder, dann Wanderweg zur Hütte, ca. 3 1/4 h. Vor der Hütte genossen wir die wärmende Sonne, bis sie wieder verschwand und wir alle müde noch 1 Stunde unter die Decken krochen bis zum Nachtessen. Nach dem Dessert entstand die Idee am kommenden Tag auszuschlafen und eine Wanderung zu unternehmen. Da der Wetterbericht bis am frühen Nachmittag gut meldete, blieb ich bei der Idee auf den Brunnenstock zu steigen und dann via Bergseehütte zurückzukehren. Schlussendlich willigten doch alle ein.

Samstag: wie am Vortag 04:30 Uhr Zmorge, wach wurden einige von uns schon viel früher durch Getrampel im Esssaal über uns. In 30 Minuten stiegen wir 200 Hm Richtung Sustenlimmi, dann horizontal auf blau-weiss markiertem Weg ca. 30 Min bis nach einer letzten Schlucht südlich des Brunnenstock SE Grates. Material Depot, Pause, dann weiter schräg hinauf zur Moräne und über Firn-Schotter zur Gletschermulde südöstlich des Brunnenstocks. Anseilen auf ca. 3100 müM. Richtung Gipfel direkt die SE-Flanke Couloir über den Bergschrund, gut eingeschneit, Couloir ähnlich am kurzen Seil mit Steigeisen in gutem Firn zum Ostgrat, brüchig, weiter ohne Steigeisen um die Ecke des Gipfelturms und von Norden die letzten 30 Meter, in massig kompakte Felsen, einfach, hinauf zum Gipfel. 3 1/2 h ab Chelenalphütte, 9 Uhr, die Sonne begann durch die Wolken zu drücken. Wir stiegen rasch wieder ab, die schon weicher gewordenen Spuren herunter zur Gletschermulde. Pause in wunderbarer Sonne, Abstieg zum Materialdepot. Dann auf abwechlsungsreichem Bergwanderweg zum See bei der Bergseehütte, 2 1/2 h mit Pausen, gemütlich mit nur einem kurzen Gegenanstieg. 3 von uns gingen im kühlen See baden. Am Himmel tauchten plötzlich dunkle Wolken auf, ohne die Hütte zu besuchen stiegen wir direkt in 50 Minuten hinunter zur Göscheneralp, leichter Nieselregen kam auf.

Wir feierten Christophs Geburtstag bei Kuchen und Getränken im Restaurant bevor wir das 15:15 Uhr Postauto zur Heimreise bestiegen.

Alle waren dankbar, dass wir nach der interessanten Kletterei mit Steigeisen aufs Gwächtenhorn auch am Samstag mit dem Brunnenstock einen zweiten tollen Gipfel besteigen konnten, in wunderbarer Landschaft, und zum Abschluss bei Sonnenschein angenehm zur Bergseehütte wanderten und es dann fast ohne Regen bis zur Göscheneralp hinunter schafften.