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2021-06-25 Gletscherkurs 2021

Es war noch recht kühl und Nebelschwaden verdeckten die Sicht auf die Berge als wir uns am Freitagmorgen auf Rotenboden für den Abmarsch bereit machten. Unsere Gletschertrainingsgruppe bestand aus Martina, Diana, This, Pantelis, Bruno und Constantinos. Ziel des dreitägigen Kurses von Lorenz war es, die Technik und das Verhalten für Touren auf dem Gletscher zu repetieren und vertieft die Spaltenrettung, mit Mannschaftszug, Österreicher und Schweizer Flaschenzug und auch den Selbstaufstieg in der Praxis zu üben. Doch zuerst ging es gemütlich abwärts Richtung Gornergletscher. Wie bestellt rissen die Wolken auf und präsentierten uns die ganze Viertausenderkette mit Breithorn, Pollux, Castor, Lieskamm und Dufourspitze im schönsten Sonnenschein. Grandios! Am Rand des Gornergletschers fanden wir ein gutes Schneefeld auf dem wir ausgiebig den T-Anker üben konnten. Beim Testen schafften wir es mit vereinten Kräften einen Pickel aus dem Firn zu ziehen, die restlichen Verankerungen waren alle stärker als das ziehende Team. Ohne Seil stiegen wir den aperen Gornergletscher hinauf, wobei wir bereits einigen Spalten aus dem Weg gehen oder darüber springen mussten. Heute war der erste Tag der Saison der Monte Rosa Hütte, was auch daran zu sehen war, dass es kaum Spuren in den zu durchquerenden Schneefeldern auf dem Panoramaweg hatte. Die Anzahl der Gäste auf der Monta Rosa Hütte war entsprechend recht übersichtlich. Unsere beiden Griechen weihten uns nach dem Abendessen in das Geheimnis des Tsipouros ein - es handelt sich jedenfalls nicht um den WC Reiniger Sipuro!

Am Samstagmorgen stiegen wir auf dem alten Hüttenweg zum Gornergletscher ab. Wir montierten die Steigeisen und genossen den Weg über Gletscherspalten und entlang von Eiscanyons zur Eiswand, die Lorenz für unsere Spaltenrettungsübungen vorgesehen hatte. Heute stand der Rettungsablauf und als praktische Übungen der Mannschaftszug, der Schweizer Flaschenzug und der Selbstaufstieg auf dem Programm. Den Mannschaftszug übten wir einmal, den Flaschenzug und den Selbstaufstieg konnten wir mehrmals üben. Jedes Mal ging der Ablauf etwas schneller. Um 15 Uhr machten wir uns wieder auf den Weg zurück zu Monte Rosa Hütte. Da wir die Lage der Gletscherspalten bereits kannten, waren wir auf dem Rückweg deutlich schneller unterwegs. 

Der Sonntagmorgen versprach sonnig zu werden, doch für den Nachmittag waren Schauer angekündigt. Wir sagten der Monte Rosa Hütte auf Wiedersehen und stiegen den bekannten Weg ab zum Übungsgelände. Zum Abschluss des Kurses kam der Österreicher Flaschenzug dran, der ideal ist um einen Kameraden, der bei Bewusstsein ist, rasch zu bergen. Gegen 11 Uhr wurde es dunkel und windig und wir dachten schon, dass der Regen früher als erwartet einsetzen würde. Doch nach einer halben Stunde klarte es wieder auf und für den Rest des Tages hatten wir wieder Sonne und Wolken im Wechsel, was wir auf dem Abstieg sehr genossen. Nach dem Gletscher mussten wir noch die Schlucht der Gornera via Blockgelände und einen kleinen Pass umgehen. Von dort ging es via Wanderweg und Hängebrücke nach Furi, wo wir im Restaurant ein gutes Zvieri genossen bevor wir mit der Gondel hinunter nach Zermatt schwebten. 

Einen grossen Dank an alle Teilnehmer, die zuverlässig und super motiviert mitgemacht haben. Text: Lorenz Ruf