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2021-04-24 Tete Blanche (Wallis)

Tourenbericht (Manuela Cimeli)

Bei wunderbaren Wetteraussichten für das Wochenende fuhren wir am Samstag-Morgen nach Arolla und wanderten bei angenehmer Temperatur der Borgne d'Arolla entlang südwärts den Gletschern entgegen. Bald schon konnten wir die Schneeschuhe anziehen und am Fusse des Bas Glacier d'Arolla erwartete uns die spektakuläre Gletschergrotte, welche, da sie von der Nährzone des Gletschers abgeschnitten ist, nun einen Gletschertunnel bildet, den man durchqueren kann. Es war faszinierend und beeindruckend, unter den gewaltigen Eismassen durchzugehen, in denen auch immer wieder recht grosse Steine steckten, die früher oder später runterfallen werden. Mit dem Betreten des Gletschertunnels hatten wir den Anstieg hinauf zur Messstation am Fusse des Plan-Bertol bereits in Angriff genommen. Nachdem wir die Gebirgszunge zu unserer Linken umrundet hatten, wandten wir uns nordwärts, um die Steilstufe hinauf zum Plan-Bertol zu überwinden. Die Steilstufe war bereits aper, so dass unsere früheren Gedanken hinsichtlich einer möglichen Lawinengefahr hinfällig wurden. Auf dem Plan-Bertol stiegen wir, bei strahlend blauem Himmel und blendendem Sonnenschein weiter auf, erreichten die Seitenmoräne bei Punkt 2796 und nahmen dann, nun schon mit dem Tagesziel, der Cabane de Bertol, vor Augen, die letzten 500 Hm unter die Füsse. Aufgrund der starken Sonneneinstrahlung wurde es immer wärmer, so dass wir alle froh waren, als wir die 1300 Hm überwunden hatten und am Fusse der Leitern der Cabane de Bertol die Schneeschuhe deponieren konnten. Nur noch die zwei Leitern hochkraxeln und dann erwartetet uns die spektakulär in die Gebirgslandschaft gebaute Hütte, welche wie ein Adlerhorst auf einer Felsnase thront und einen wunderbaren Ausblick über den Glacier du Mont Miné sowie die umliegenden Walliser Alpen bietet.

Am zweiten Tourentag erwartet uns ebenfalls ein sonniger, wolkenloser und praktisch windstiller Tag. Nach dem Abstieg über die Leitern erreichen wir nach etwa 200 Metern den Gletscherrand, wo wir uns anseilen und in zwei Dreier-Seilschaften zur Tête Blanche losgehen. Die Bedingungen sind perfekt, der Gletscher ist sehr gut eingeschneit, es besteht bereits eine Spur, der wir dann auch folgen und zwei Stunden später stehen wir auch schon auf der Tête Blanche, schauen zur Tête de Valpelline und zu den felsigen Zähnen der Dent d'Hérens sowie dem Matterhorn. Der Abstieg führt uns zunächst via den Col de la Tête Blanche auf den tieferliegenden Stöckjigletscher. Während wir dem Verlauf der Gletscherzunge folgen, passieren wir ein paar eindrückliche Spaltenzonen und wenden uns dann wieder südwärts, um auf den Tiefmattengletscher und dann an den rechten Rand des Zmuttgletschers zu gelangen. Dem rechten Talrand und somit der Skitourenroute folgend, kamen wir am Nordfusse des Matterhorns vorbei und gelangten auf der Oberen Stafelalp auf den Weg, welcher uns trockenen Fusses nach Furi führte. Bei einem stärkenden Getränk liessen wir die schönen zwei Schneeschuhtage Revue passieren, tauschten Eindrücke aus und machten uns dann müde, aber glücklich und zufrieden, dass alles gut gegangen und alle heil angekommen waren, auf den Rückweg nach Basel.