Aktivitäten

Anleitungen: Tourenanmeldung und -bericht       Adressänderung


2021-02-20 Sunnehöreli

Wir starten früh. Mit dem Zug um 6.06 ab Basel SBB geht es Richtung Matt im Glarnerland. Die Strassen sind noch menschenleer um diese Zeit, aber am Bahnhof gibt es bereits die saisonale Geschäftigkeit mit vielen Ski tragenden jungen Leuten und schneeschuhbewehrten Rucksäcken alle jener, die sich am Wochenende vom Berg rufen lassen. Raus aus
der Stadt und rein ins Sportabenteuer. Gute vibes, die Wettervorhersage stimmt, es verspricht ein grossartiger Tag zu werden. Wir freuen uns alle auf die Tour. Alle, das sind Ruedi Mathys, der Tourleiter, und vier Teilnehmer, Christian, Fatima, Ronald und Silvia, die maximale Teilnehmerzahl in Corona-Zeiten.
Zweieinhalb Stunden später stehen wir an der Talstation Matt und steigen - mit Maske geschützt - in die kleine Gondel der Luftseilbahn Weissenberge, die uns die ersten Höhenmeter schwebender Art überwinden lässt. Bei Höhenmeter 1225 geht es dann los. Der Himmel klar und blau, die Sonne scheint, von Müdigkeit keine Spur. Langsam steigen wir stetig bergan, laufen auf dem Schneeschuhtrail, der uns zunächst nach Ochsenbüel, dann östlich zum Skihaus Stäfeli führt. Wir lassen uns Zeit, bleiben dann und wann stehen um die phantastische Landschaft zu geniessen, und sind doch auch gut in der Zeit. Am Skihaus Stäfeli, bei Höhenmeter 1700, dann eine erste Rast. Der 6-7 jährige Sohn des Hüttenwarts, ganz geschäftstüchtig, möchte uns so gerne etwas im Take-away verkaufen. Er ist ganz dabei und engagiert, Nachwuchs für die gute Sache scheint gesichert.
Wir brechen auf zum zweiten Abschnitt des Aufstiegs, nochmal 500 hm und kommen bald in alpines Gelände. Zunächst geht es weiter aufwärts durch den Wald über den Südgrat, dann etwas steiler auf das Sonnenhorn. Dabei traversieren wir einige Hänge, die Sonne scheint stark, und an manchen Stellen wird der Schnee schon sulzig, sodass der ein oder andere Tritt etwas tiefer rutscht. Dann noch über etwas Fels, der Schnee ist hier nicht so üppig, und schon bald sind wir am Gipfel des Sonnenhorns auf 2250hm angekommen. Die '1 Aussicht ist phantastisch, im Westen grüssen Gandstock und Charenstock, etwas weiter nördlich der Glärnisch. Majestätisch schöne Berge. Viel Platz gibt es nicht auf dem Gipfel, den wir uns mit einer Gruppe Skitourengeher
und ein paar anderen teilen. Wir bleiben eine knappe halbe Stunde, geniessen die Aussicht, und beginnen dann den Abstieg. Nur das erste steile Stück geht es auf dem selben Weg zurück, dann laufen wir über die Hochebene von Matt Richtung Fuggenstock.
So schneebedeckt und von weiter oben sieht die Hochebene recht flach aus, aber sie hat es in sich, wie wir beim Laufen feststellen. Wie eine grosse weisse Düne liegt sie vor uns, bei der Orientierung muss man acht geben. Prompt verlaufen wir uns auch kurz, sind zu früh zu weit runter gelaufen, und müssen nochmal ein Stück zurück. Die Sonne scheint, es ist warm,
wir schwitzen. Aber dann sind wir an der Stelle, wo wir gut weiter absteigen können. Noch ca. 600 hm müssen wir runter, es ist früher Nachmittag, und der Schnee ist von den warmen Temperaturen sehr sulzig geworden, sodass der Abstieg hier etwas weniger Spass macht. Zum Ausgleich lassen sich aber einige Passagen auf dem Hintern sitzend rutschender Weise bewältigen, und schon bald haben wir unser Ziel erreicht.
Ca. 1250 hm sind wir gestiegen, ca. 6.5 Stunden Marschzeit haben wir hinter uns: Grund genug, sich ein Bier zu gönnen. Wir haben Glück: Auf der Sonnenterrasse einer Beiz bietet sich sogar diese Gelegenheit. An der frischen Luft und mit Abstand zischt jeder von uns ein leckeres Bügel, ein letzter Blick auf die Berge, dann gehen wir zum Bus und um 19:55 Uhr sind wir, wie geplant, zurück in Basel. Scheen isch's gsy. Danke Ruedi für diese tolle Tour!

Text: Silvia Schneider