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2021-02-06 Hundsrügg und Wannehörli

Schneeschuhtour Jaunpass - Hundsrügg - Saanenmöser

Mit ungünstigem Wetter ist in den Bergen immer zu rechnen. So ging es auch uns mit unserem ersten Termin, der um eine Woche verschoben werden musste. Also starten wir eine Woche später, allerding hatte der Wetterfrosch auch für den zweiten Termin nicht gerade optimale Verhältnisse versprochen.

Bei der Fahrt mit dem Bus von Boltingen zum Jaunpass sind wir gespannt, wann endlich der Schnee auftaucht, denn hiervon ist lange nichts zu sehen. Am Jaunpass können wir sofort die Schneeschuhe montieren und mit der Genusstour starten. Voller Hoffnung und Optimismus weist Ruedi zum Himmel - er hat einen münzgrossen blauen Fleck entdeckt: Wir werden bald den blauen Himmel geniessen können.  Zu Beginn bis zum Vorgipfel Oberenegg werden wir von anderen Schneeschuh- und Skitourgehern begleitet, dann nimmt die Dichte der Winterwanderer deutlich ab. Auf dem Vorgipfel eine kurze Rast. Wir schauen uns um und geniessen. Irgendwie verstehen wir die Situation jedoch nicht. Wir sind von einer Tagestour ausgegangen. Doch was ist am Himmel zu sehen? Der Mond? Doch eine Mondscheintour? Und wie sieht eigentlich der Schnee aus? Dass man immer wieder kleinere gelbe 'Flecken' vorfindet sind wir gewohnt - ist ja menschlich. Aber warum ist der Schnee grossflächig gelb? Und der Blick in die Ferne: wo ist der blaue Himmel? Es ist kein Nebel wie wir ihn kennen, und doch sehen wir die umgebenden Berge kaum. Auch der Himmel ist gelb. Die Lösung: Ein Gruss aus der Wüste - wer den Wetterbericht verfolgt hat, weiss, dass es sich um Saharastaub handelt. Dieser hat die Sonne so gefiltert, dass sie wie ein Mond aussah. Übrigens ist der Saharastaub nährstoffreich, vielleicht waren wir deshalb so schnell unterwegs J .

Den Hundsrügg (2047) machen wir mit Links, dann geht es stetig abwärts. Ruedi betreut uns optimal, erkundigt sich nach dem Wohlbefinden, zu schnell? zu langsam? Hunger? Durst? Immer auf der Suche nach einem windgeschützten Rastplatz. Den optimalen Weg abseits lawinengefährdeter Zonen zeigt er uns auf der Karte - und führt uns souverän und zu aller Zufriedenheit durch die Schneelandschaft. Eindrucksvoll die Wächten, die durch den starken Wind aufgehäuft wurden. Von den Abrisskanten halten wir respektvollen Abstand.

Am Ziel, in Saanenmöser, halten wir noch einmal nach dem blauen Himmel Ausschau: ja da ist er wieder, der münzgrosse blaue Fleck zwischen dem Sand.

Bescheidene Wetterverhältnisse, jedoch durchaus eindrucksvoll, da nicht alltäglich, super Tourenleitung und sehr gute Truppe - ein tolles Erlebnis, danke Ruedi.

Text: Reinhard Moos