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2020_02_29 Cufercal - Piz Tuf - Mathon-Beverin

Skitourentage Cuvercalhütte - Piz Tuf nach Mathon - Einshorn bis unter den Gipfel

Samstag 29. Feb. Cufercalhütte: Von Sufers Postautostation zum Volg am Dorfbeginn; dort holten wir Brot und anderes für den Hüttenwart Reto ab. Kaum aus den letzten Häuser Zeilen bergauf gegangen konnten wir die Skis anziehen und bergauffellen. Es herrschte sehr starker Wind, ausser im Wald, ziemlich gute Sicht, aber die Hütte sah man erst 15 Min vor Ankunft; Standortbestimmung auf Handy kaum möglich da viel zu kalt, wir schauten also auf der Landkarte sporadisch nach; auf dem Sommer Hüttenweg war keine Spur und keine sichtbaren Wegweiser, ausser dem ersten, Abzweiger im Wald weg vom Fahrsträsschen. Die einen wählten das Fahrsträsschen mit längerer Schlaufe, ein kleineres Grüppchen den Sommerweg, ungespurt, zur Cuvercalhütte; nach 3 ½ Stunden waren die letzten, z.T. etwas unterkühlt, in der Hütte angekommen, 15 Uhr. Es blieb so windig und leicht neblig, dass wir kein Türchen oder LVS Übung machen konnten.

Sonntag Piz Tuf: Sonnig, dann wieder neblig beim Zmorge Essen um 8 Uhr; dann beschloss ich um 09:15 Uhr trotz Nebel loszugehen, bald darauf setzte sich die Sonne durch, es blieb noch etwa 2 Stunden lang kühl aber die Sonne kam als wie stärker. Mit Harschteisen durch die Flanken querend und aufsteigend zur Lücke Farcletta digl Lai Pintg, ca. 1 Stunde, dann Abfahrt durch Pulverschnee etwas links haltend von der Lücke, einzelne harte Hänge, in die riesige wunderschöne Muldenlandschaft von Alp Amarosa, dann Querung auf Fellen immer wieder leichtes auf und ab und hin und her dann westlich Pkt. 2351 müM vorbei die Flanken hoch via Pkt. 2511 und dann östlich ausholend an Pkt. 2631 vorbei in die Gipfel Flanke Südsüdost, letzte Höhenmeter zu Fuss auf den Lavastein artigen Gipfel.
Abfahrt nordöstlich in ein wunderschönes Täli zum Lai da Scotga, Gegenaufstieg 100 Hm zum Carnusapass. Hier begann eine lange Traverse, möglichst Höhe behaltend durch mittlere bis steile Hänge unter Beverin Pintg vorbei über den Bach bei Pkt. 2121 müM, weiter querend bis zu Cresta, 2000 müM oberhalb Mathon. Es war nach 15 Uhr, der angefeuchtete Schnee gefror wieder an, die Skis frassen sich regelrecht durch die Krusten. Zum Schluss folgte eine Abfahrt durch lichten Wald nach Mathon in sehr zerfahrenen und angefrorenem Nassschnee bis zum westlichen Dorfeingang, sehr anstrengend zum abfahren.

Montag Einshorn: Himmel bedeckt, Start bei Wind und Nebel, mit Harschteisen ab Strässchen ob dem Hotel ziemlich steil bergauf, dann kupiert lichten Wald hinauf, dann Muldengegend zu den Hängen Richtung Gipfel. Dort pfiff der Wind stetig stärker, so dass wir ca. 100 Hm unter dem Gipfel des Einshorn umkehrten. In der Zwischenzeit hatte der Wind Pulverschnee schön über fast alle Hänge verteilt, so dass wir unter ca. 2200 müM eine wunderbare Pulverschnee Abfahrt bis vor die Pension erleben durften. Im Aufenthaltsraum gab es wie immer im Laresch kostenlos heisser Tee. Kaffee und Kuchen nahmen die einen danach im Restaurant unterhalb der Pension. Dann fuhren wir per Postauto nach Zillis. Dort führte uns Regula Graf durch die St. Martinskirche und erklärte die Geschichte von Kirche und den wunderbaren bemalte Decke.
Decke aus der Epoche der Hochromanik. Die 153 quadratischen Bildtafeln wurden kurz nach dem Jahr 1114 gefertigt und bestehen überwiegend aus Tannenholz, welche zuerst mit einer dünnen Schicht Gips grundiert, dann auf Staffeleien bemalt und zum Schluss in die Decke eingesetzt wurden. Das Konzept der Decke folgt der Anlage einer mittelalterlichen Weltkarte und der grafische Stil der Bilder und die Typisierung erinnern an die zeitgenössische Buchmalerei in Klöstern. Der unbekannte Meister war also nicht nur Maler, er musste auch die Buchmalerei beherrscht haben.

Super herzliche, feine Bewirtung durch Reto in der Cuvercalhütte. Er ging schon am Freitag hoch, um den Aufenthaltsraum zu heizen, dann in der Nacht auf Sonntag legte er alle 2 Stunden Holz nach in den Specksteinofen im Hauptraum, wo wir 13 Personen plus 5 andere gerade gut Platz hatten, sozusagen um den Holzofen. Die beiden Schlafräume waren kalt, es gab jedem ein Duvet und ein Wolldecke, was den einen zu kühl war.

Pension Laresch in Mathon am Sonntag Abend / Montag Morgen war ein Kontrastprogramm; super gut gedämmte Berglodge Jahrgang 2015, aufgeheizt durch Sonnenschein via grosse Fenster, Erdsonden Wärmepumpe für Bodenheizung und Warmwasser sowie Fotovoltaikanlage, auch herzhaft zubereitetes Nachtessen und ein super schmackhaftes Morgenbuffet. Nach dem Essen konnten wir uns im Aufenthaltsraum noch unterhalten oder Bergliteratur lesen. Die Zimmer (2 bis 4 Betten) waren äusserst angenehm, Lehm verputzte Wände, Inneneinrichtungen alles aus Vollholz, ohne Leim, somit gut duftend; herzliches, sehr engagiertes Besitzer Paar Marianne und Lukas, aus Kt. Luzern. Übernachtung mit Morgenessen 110 Fr./Person zuzüglich Nachtessen 35 Fr./Person mit Einzelnacht Zuschlag und Gruppen Rabatt.

Es war ein sehr tolles Erlebnis, zusammen mit so interessanten verschiedenartigen Sektionsleuten.