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2019-06-29 Geologische Exkursion Kandersteg

Diese Exkursion nach Kandersteg und zum Oeschinensee gab uns die Möglichkeit, das Gebiet «Spitzer Stein» näher anzuschauen. Die Tour fand wiederum unter der Leitung des Geologen und Tourenleiters unserer Sektion, Rolf Kaiser, statt. 
Das Gebiet «Spitzer Stein» wird seit einigen Jahren von der Gemeinde Kandersteg eng überwacht. Es wurde mit GPS-Messstationen versehen, deren Daten regelmässig ausgewertet werden. Wenn nötig, gibt die Gemeinde wöchentlich ein Bulletin heraus, das sich auf ihrer Website findet (www.gemeindekandersteg.ch). Beim Gebiet um den «Spitze Stei» herum, handelt es sich eigentlich um die nicht zu Tale gerutschten Reste eines gewaltigen prähistorischen Felssturzes, der einen grossen Teil des Kandertals aufschüttete. Seit einigen Jahren sind nun in diesem, nicht abgerutschten Felsgebiet unterhalb des Doldenhorns Rutschbewegungen zu beobachten und es rutscht auch immer wieder lockeres Gestein runter. An der Abrisskante unterhalb des Spitzen Steins ist eine gewaltige Abrutschfläche des prähistorischen Felssturzes sichtbar. Die Spezialisten gehen aufgrund der messbaren Gesteinsbewegungen davon aus, dass auch der drohende Felssturz darauf abrutschen wird: Unklar ist allerdings, ob das Gebiet als Ganzes abrutschen wird, oder ob sich die Steine über längere Zeit nach und nach lösen und herunterfallen. Man geht davon aus, dass weder die Gaststätten am Oeschinensee, noch das Dorf Kandersteg akut gefährdet sind. Aus Sicherheitsgründen ist allerdings der Weg ab Abzweigung Rinderstutz bis zur Fassung «Chalberspissi» gesperrt. Die Gemeinde führt Informationsveranstaltungen für ihre Bewohner durch und hat Infoblätter verteilt, warnt jedoch vor Panikmache: «Die kleinen Abbrüche im Gebiet «Spitzer Stein» sollen keine grösseren Reaktionen mehr auslösen. Wir empfehlen nicht jede sichtbare Staubwolke in den sozialen Medien zu posten. Es besteht zurzeit keine Veranlassung Gäste, die einen Ausflug zum Oeschinensee planen, zu verunsichern oder gar vom Besuch abzuhalten. Im alpinen Gebiet muss mit Auswirkungen von Naturgefahren gerechnet werden. Wer (z.B.) nach Zermatt reist weiss, dass dort kleinere Rutschbewegungen mit entsprechender Staubwolke zur Tagesordnung gehören. Das löst in aller Regel keine Reaktion in den Medien aus. Das Vorwarnsystem erlaubt es, dass das wunderbare Gebiet Oeschinensee (Teil vom UNESCO Welterbe Jungfrau-Aletsch) uneingeschränkt genutzt werden kann. Die Gaststätten oben am Oeschinensee freuen sich darauf, die Gäste mit ihren Spezialitäten zu verwöhnen.»