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STw. und SSw. im Kleinwalsertal

Ski- und Schneeschuhtourenwoche Kleinwalsertal, 3.-9.Februar 2019

23 Ski- und Schneeschuhläuferinnen und -läufer und die beiden Bergführer Reto Affentranger und Michael Walther fuhren durch Regen und Schneetreiben ins kleine Walsertal und waren gespannt auf die den meisten unbekannte Gegend. Bald schon zeigte sich, dass Monica mit diesem Tal und mit dem Hotel Wagner wieder einen Volltreffer gelandet hatte. 

Bereits am ersten Tag genossen wir strahlenden Sonnenschein, als wir durch das Schwarzwassertal loszogen. Stollende Felle wurden gewachst, komfortable Schneebänke zur gemütlichen Pause geschaufelt: Reto und Michael machten den Einstieg leicht. Ein steilerer Hang führte zum Kamm und dem Nebengipfel des Hehlekopfsmit prächtiger Sicht bis zum Säntis. Den schmalen und verwächteten Grat zum Hauptgipfel und seine noch steilere Abfahrt liessen wir wegen der Gefahrenstufe 'erheblich' unberührt.  Vor der Abfahrt musste eine gebrochene Bindung mit Klebeband repariert werden. Dann aber durfte es losgehen. Der tiefe Schnee war dank östlicher Hangneigung herrlich locker, in der Waldpassage sowieso, nur gerade der sonnige Hang zum Talgrund brauchte etwas mehr Kraft. Teils stöckelnd und mit kurzem Skitragen erreichten wir wieder die Auenhütte.

Am Dienstag war Genussskifahren angesagt. Wir gondelten mit der Ifenbahn bis auf 2000m hoch, verliessen die Pisten bald und fuhren durch das modellierte Gelände der Landesgrenze nach zu einem flachen Sattel, wo das Karrenplateau zu den Gottesackerwänden hochzieht. An tiefen Karrenlöchern vorbei führten uns Reto und Michael in sanftem Anstieg zumToreck, einem Thron mit Sicht weit ins Alpenvorland im Norden und wieder bis zum Alpstein. Bei der Abfahrt über den Ostrücken und im schattigen Nordhang genossen wir besten Pulverschnee.

Bei weiterhin strahlendem Wetter bewältigte die Skigruppe am Mittwoch den steileren, aber noch schattigen Westhang von Höfle auf die Kuhgerenalpe. Nach der Pause beim Hüttchen wurde zum Rücken der Kuhgerenspitzehochgestiegen. Ohne mit dem nahen Kanzelwand-Skigebiet zu liebäugeln, ging die Abfahrt etwa der Aufstiegsroute nach hinunter nach Höfle.

Schleier überzogen den Morgenhimmel am Donnerstag. Reto und Michael hatten deshalb eine Route ausgesucht, die dank Wald Lichtkontraste bot. Von Baad zuhinterst im Breitachtal folgten wir dem gepfadeten Weg zur Bärgunthütte. Dann stiegen wir den lichten Wald nach Westen hoch und machten neben einer Kuppe Pause. Dank idealer Spuranlage konnten wir den nächsten steilen Hang und auch den Hang unter der imposanten Wächte des Gamsfuss ohne Probleme bewältigen. Auf der Schulter oben sahen wir tief ins Tal von Schoppernau, an die Hochkünzelspitze vis à vis und bis zur Kansifluh. Aber von Westen kam es grau. Ein paar verirrte Flocken tanzten, als Michael die Wächte abschaufelte. Abtretend und rutschend gelangten wir in den Hang und durften im diesigen Licht Michaels Bögen nachfahren bis das Gelände sanfter wurde. Bald boten die Tannen wieder Kontrast. Der wunderbare Pulverschnee liess auch diese Tour zum Genuss werden.

Am Freitag teilte sich die Skigruppe. Reto führte die erste Gruppe von Baad nochmals an der Bärgunthütte vorbei zur steilen Höferspitze, während Michael die zweite Gruppe von Baad durch den Wald in vielen Kehren zur Stierhofalpe und zur Litzescharte führte. So konnte sie wieder auf der Pulverseite abfahren, hinab ins Schwarzwassertal und zu einer letzten Einkehr in die Auenhütte.

Unsere Schneeschuhgruppe, von Silvana bestens organisiert, genoss die ersten zwei Tage in der sonnigen Winterwelt gemächlich. Vom Mittwoch an wurden auch sie stärker gefordert. Der neue Führer gab Tipps, um steileres Gelände zu bezwingen. Diese Technik wurde gleich eingesetzt beim Wandern durch verzauberte Schluchten, zur Schwarzwasserhütte und über tiefverschneite Alpen. 

Herzlichen Dank an Reto und Michael für ihre perfekte Führung und rücksichtsvolle Unterstützung, an Monica und Silvana für die tadellose Planung, den zuverlässigen Fahrerinnen und Fahrern über die lange Strecke bei teilswidrigen Verhältnissen und allen für das fröhliche Zusammensein in der traumhaften Winterwelt des kleinen Walsertals.

Regula,  10.2.2019

 

Skitouren- und Schneeschuhwoche Kleinwalsertal 3.-9. Februar 2019

Tourenbericht Schneeschuhläufer

Teilnehmende: Silvana, Regina, Isabelle, Pia, Hans, Luzia, Marianne, Uli, Brigitte und Jürg

Wir sind komfortabel unterbracht im Hotel Wagner in Riezlern mit seiner guten Küche und dem gastfreundlichen Personal. Mit der Gästekarte des Hotels können wir das Busnetz im Kleinwalsertal gratis benützen; eine tolle Sache. Die Busstation ist nahe beim Hotel und so erreichen wir jeden Treffpunkt problemlos. Dafür ertragen wir täglich etwas überfüllte Busse mit Skifahrern und dem entsprechenden Material. 

Am Montag erwachen wir mit Sonne pur! Was für eine Entschädigung für die etwas lange Anfahrt von Basel unter widrigen Wetterbedingungen mit zum Teil schneebedeckter Fahrbahn. Wegen dem Schneekettenobligatorium konnten wir nicht über den weit kürzeren Riedbergpass 1406 m fahren und mussten einen recht langen Umweg in Kauf nehmen. 

Tour 1 Montag, 4. Februar: Treffpunkt 9:50 Talstation Luftseilbahn Ifen 1273 m. Die Bergbahn benötigen wir heute jedoch nicht. Wir treffen unseren Bergführer Thomas Kessler, der uns hier auch das fehlende Leihmaterial übergibt. Es ist noch eisig kalt und wir benötigen alle Kleiderschichten und die wärmsten Handschuhe. Die erste Tour ist zum Einlaufen gedacht und damit Thomas uns kennenlernen kann. Er führt uns in sehr gemütlichem Tempo am Hang entlang und in grossem Bogen zurück zur Talstation. Der meterhoch liegende frische Pulverschnee ist einfach märchenhaft. Wir durchstreifen mildes Gelände, Feld und Wald in Richtung Wäldele. Am Mittag treffen wir im Gschtrüübelhof ein. Ein modern renovierter Gasthof mit feiner Kost aus der Region. Wir können draussen an der Sonne sitzen unter anderem Käsefonduesuppe mit Blätterteigkappe, Kaiserschmarren oder Apfelstrudel geniessen. Gegen 14:45 Uhr sind wir zurück an der Talstation. Fazit:Zwar wunderschön, jedoch für die meisten deutlich zu wenig sportlich und zu kurz.

Tour 2 Dienstag, 5. Februar: Treffpunkt 9:50 Talstation Luftseilbahn Ifen 1273 m. Das Wetter ist auch heute prächtig, oben wärmer als unten. Dieses Mal fahren wir hoch zur Bergstation auf 2026 m. Von der Gondel aus können wir das grosse Skigebiet überblicken. Die Landschaft hier oben ist einmalig schön und wir finden kaum Worte. Thomas führt uns sehr kundig und sicher über den Gottesacker, eine unter Naturschutz stehende Karstlandschaft mit seltenen Pflanzenarten. Davon sehen wir allerdings nichts, denn es liegt etwa 320 cm Schnee, der auch die eher niedrigen Latschenkiefern weitgehend bedeckt. Das Hochplateau mit seinen Karrenfeldern und tiefen Spalten ist etwa 2,7 km lang und 1,5 km breit. Wir erklimmen zuerst das Hahnenköpfle auf 2080 m mit seinem Gipfelkreuz und wandern dann weiter auf einen kleinen Grat. Von hier aus können wir die Region des Bregenzerwaldes sehen. Thomas zeigt uns auch den Gipfel, den eine unserer Skitourengruppen Gruppen am Vortag als Ziel hatte. Es ist eine traumhafte Wintermärchenwelt. Da der letzte Neuschnee erst am Sonntag gefallen ist, wandern wir über riesige unberührte Schneeflächen. Die wellenartigen Schneeformationen sind traumhaft. Es ist warm und wir können unsere Mittagsrast in Ruhe geniessen. Fazit:Traumhafte Tour, wenig fordernd, viel Zeit zum Fotografieren, jedoch zu kurz. Wir sind enttäuscht, bereits um 14 Uhr zurück bei der Bergstation zurück zu sein. Thomas erklärt, dass man nur der Piste entlang runterwandern könnte, was natürlich niemand möchte. Er war sehr erkältet und hat während der Tour immer wieder Uli und Jürg gebeten, vorzuspuren. Das war etwas seltsam.

Tour 3 Mittwoch, 6. Februar: Treffpunkt 9:35, Talstation der Luftseilbahn Ifen 1274m. Wegen dem schlechten Gesundheitszustand von Thomas mit seiner schweren Erkältung hat Silvana am Vorabend bei der Bergschule angerufen. Nun ist heute Helmut Eberle gekommen, der eigentlich erst am Donnerstag wie geplant unsere Touren übernommen hätte. Er kommt mit seinem sympathischen Hund Pauli, einem Australian Shepard. Er zeigt uns gleich zu beginn, dass wir es sehr wohl sportlicher haben können und zieht mit hohem Tempo los, zuerst über den Winterwanderweg bis zum Punkt, wo wir unsere Schneeschuhe anschnallen. Unsere anfängliche Verärgerung vergeht jedoch bald, weil wir mit Helmut einen sehr kompetenten und guten Führer erhalten haben. Es geht leicht ansteigend zu einer wunderschönen Ebene, dem Punkt Galtöde 1346 m. Helmut zeigt uns, dass hier vor zwei Wochen eine mächtige Lawine heruntergekommen ist und die ganze Ebene überzogen hat. Das Tal war jedoch gesperrt und es ist niemand zu Schaden gekommen. Von hier aus geht es nun steiler aufwärts. Helmut hat vor Jahren diese spezielle Schneeschuhroute kreiert, die direkt am oder im Bachlauf relativ steil eine kleine Schlucht hinauf und am Wasserfall vorbeiführt. Das ist eine kleine sportliche Herausforderung für uns mit dem vielen Schnee und der Vorsicht, die notwendig ist, um keine nassen Füsse zu kriegen. Wir haben das alle gut gemeistert und erreichen etwa um 12:15 Schwarzwasserhütte 1620 m. Es ist eine wunderschöne, alte und liebevoll erhaltene Alpenclubhütte mit gastfreundlichem Personal. Kaiserschmarren und Apfelstrudel sind hier besonders fein. Abwärts geht es dann recht rasant. Helmut hat uns auch etwas Technik beigebracht. So rutschen wir im Telemarkstil Steilhänge runter oder ganz einfach auf dem Hosenboden. Auf dem Rückweg gibt es noch eine charmante Zusatzschlaufe, indem er uns auf der Schattenseite durch tief verschneite Tannen führt. Nochmals ein Stück Märchenwinterwelt. Wir sind etwa um 15:30 zurück an der Talstation Ifen. Fazit:Eine sehr schöne und spezielle Tour, vor allem durch den besonderen Aufstieg am Bach entlang. Wir sind sehr zufrieden. 

Tour 4 Donnerstag, 7. Februar: Treffpunkt Haltstelle Schwende 9:50 Uhr, Restaurant Bergblick 1067m. Diesmal fährt der Bus nur zwei Stationen talabwärts. Das Wetter ist heute erstmals bedeckt, es schneit jedoch nicht. Wir realisieren einmal mehr, wieviel Wetterglück wir in dieser Woche haben. Heute ist Hans wieder dabei, er hatte am Vortag einen Ruhetag eingelegt. Da die heutige Tour recht sportlich werden soll, erklärt Helmut Hans, wie er über den Winterwanderweg zum Alpengasthof Hörnlepass kommt, wo wir später ebenfalls einkehren werden. Wir ziehen los über ein Hochmoorgebiet, das im Sommer traumhaft schön sein soll. Helmut berichtet, dass vor Jahren hier ein Golfplatz geplant war, der glücklicherweise verhindert werden konnte. Zuerst ist das Gelände sehr mild, bald aber steigen wir deutlich steiler hoch zur Osterbergalpe auf 1268 m, die im Sommer bewirtschaftet wird. Wir jedoch müssen im Windschatten der Hütte Brotzeit halten. Auf dem Weg abwärts fordert uns Helmut wieder ein bisschen, indem er die Route einem Bach entlang legt. Die Schneebrücken sind da und dort etwas heikel und Helmut selbst bekommt nasse Füsse. Wir ziehen es vor, solche Löcher zu umgehen. Hans hat uns im Alpengasthof Hörnlepass einen Tisch freigehalten und musste leider eine Stunde auf uns warten. Wir haben uns auch hier kulinarisch auf hohem Niveau verpflegt und sind danach alle zusammen zur Bushaltestelle Schwende zurückgewandert. Fazit: Ein guter Tag und dank den zusätzlich eingebauten Schikanen von Helmut auch genug sportlich. 

Tour 5 Freitag, 8. Februar: Treffpunkt Haltestelle Baad 1244 m um 9:55 Uhr. Geplant war der Bus um 9:27, doch als ich zur Haltestelle komme ist da niemand. Ein kurzes Telefon mit Silvana klärt die Sache, alle sind im früheren Bus. Heute erwartet uns die sportlichste Tour der Woche. Hans wird deshalb den schönen Rundwanderweg Bergunter unter die Füsse nehmen. Kurz vor dem Start eröffnet uns Silvana, dass es ihr heute Morgen gar nicht gut geht und sie verzichten muss. Sie trifft jedoch Hans auf dem Wanderweg und kehrt mit ihm in der Bergunter-Hütte ein. Von hier aus können sie in der Ferne die Skitourengeher beim Aufstieg beobachten. So verbringen auch sie zusammen einen guten Tag. 

Von Baad 1244 m wandern wir nun los und es geht sofort steil zur Sache. Der Schnee ist recht schwer und nicht mehr so flauschig und weich wie an den Tagen zu vor. Es ist deutlich mühsamer und die einen und anderen kommen an ihre Grenzen. Um 11:30 sind wir auf der Lüchlealpe 1571 m und legen eine kleine Pause ein, auch hier muss das Panorama bewundert werden. Danach queren wir den Hang aufwärts und Helmut gibt uns den Tipp, unter dem Talschuh einseitig die Steighilfe zu verwenden. Das hilft ein bisschen. Unser Ziel ist die Litzenscharte 1950 m. Helmut lockt uns den Berg hoch, damit wir ins Schwarzwassertal schauen können. Die einen sind nicht so sicher, ob sie das wirklich wollen, denn der Aufstieg verlangt uns einiges ab. Wir sind jedoch um 13:15 auf der Scharte. Kurz vorher entdecken wir die eine Gruppe unserer Skitourengänger im Aufstieg. Wir wussten nicht, dass sie dasselbe Ziel haben wie wir. Schön, sie hier oben begrüssen zu können. Sie jedoch fahren danach auf der anderen Seite der Scharte runter. Wir müssen auf derselben Seite zurück ins Tal. Hier oben ist es zugig kalt und wir entscheiden, das Picknick etwas weiter unten zu verzehren. Danach wird es etwas unangenehm, Helmut führt uns fast in der Falllinie der Materialseilbahn sehr steil durch den Wald hinunter. Da ist nichts mehr mit Runtergleiten. Der Schnee hat eine überfrorene Decke und fordert unsere letzten Kräfte. Ob wir vielleicht doch besser auf dem Hosenboden unter der Materialbahn runtergerutscht wären? Kurz nach 15 Uhr sind wir zurück in Baad, treffen Silvana und Hans und geniessen einen Schlusstrunk. Fazit:Eine schöne, jedoch sehr sportliche Tour die uns viel abverlangt hat. Wir bedanken uns bei Helmut für seine kompetente Tourenleitung und die vielen Informationen, die wir erhalten haben mit einem Trinkgeld. Er freut sich sehr darüber und berichtet, dass das nur noch selten vorkomme. Jetzt erst erhalten wir auch ein schönes Kompliment. Er bestätigt uns, dass wir sehr fit sind. Er bringe immer wieder auch 40-Jährige nicht rascher ans heutige Ziel. Wir verabschieden uns von Helmut und seinem Hund Pauli, den wir in diesen Tagen liebgewonnen haben. 

Eine wunderschöne Tourenwoche ist zu Ende. Wir sind dankbar unfallfrei durch die Woche gekommen zu sein, jedoch auch für das tolle Wetter, die gute Stimmung in unserer Gruppe und für das friedliche Zusammensein mit den sympathischen SAC-lern der Skitourengruppen und ihren Bergführern. Ich finde es eine Überlegung wert, ob wir ein nächstes Mal nicht auch besser einen Bergführer oder eine Bergführerin aus der Schweiz mitnehmen sollten. 

Ein grosses Dankeschön geht an Monica, die auch in diesem Jahr alles perfekt und mit Ruhe und Gelassenheit auf die Beine gestellt hat. Im Weiteren an die Fahrer der Busse, die viel Verantwortung tragen und uns sicher hin und zurückgebracht haben. Dann einen grossen Dank an Silvana, dass es ihr gelungen ist, eine so tolle Gruppe zusammenzubringen und auch für die Nerven, die es sie gekostet hat mit der überaus harzigen Kommunikation mit der Bergschule, um für uns das Material und die Bergführer zu erhalten. Und zum Schluss auch ein Dankeschön an jedes einzelne sympathische Mitglied unserer Schneeschuhgruppe für das Gelingen der Woche.

Luzia Mathys, 10. Februar 2019