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Locarno und Umgebung

Locarno und Umgebung: das Gebiet bietet so viel, man muss es entdecken. Weil das Wetter uns während drei Tagen hold ist, Genuss pur!

Unsere Gruppe von neun Wandernden (Mauro ist Hahn im Korb) wird von mir in Locarno erwartet. Nach dem abenteuerlichen Deponieren des Hotelgepäcks im Schliessfach am Bahnhof fahren wir mit dem Bus nach Ascona Borgo, wo unser erster Wandertag mit leichtem Rucksack beginnt: Aufstieg zum Monte Verità und bis auf den Baladrüm mit einer herrlichen Aussicht in die Magadinoebene und aufs Maggiadelta. Wir steifen weiter durch den einzigartigen Bosco die Maia (Waldreservat, boscodimaia.ch) und die verschiedenen Bolle (Feuchtebiete). Wir erleben eine immense Vielfalt von Baumvegetation sowie Flora und Fauna. Die Siedlung Ruino lassen wir aus zeitlichen Gründen aus, steigen jedoch noch auf den Barbescio, der uns mit seinen geglätteten Felsen beeindruckt und nochmals eine grossartige Aussicht bietet. Nun drehen wir einen grossen Bogen zurück bis zum Abstieg nach Losone. Mit dem Bus erreichen wir Locarno und schaffen es, am Bahnhof unser Gepäck aus dem Schliessfach auszulösen! Unser Hotel befindet sich an der Piazza in Locarno, wo wir sehr angenehm übernachten.

Am Tag 2 bringt uns die Centovalli-Bahn bis nach Cavigliano. Wir bestaunen im Ort die Trotte, Torchio comunale di Cavigliano; das Jahr 1609 ist auf dem Hauptträger aus einem riesigen Baumstamm eingraviert. Nun gilt es, einige Höhenmeter zu bewältigen, stets durch wunderbare Kastanien-, Buchen- und Birkenwälder, über Lichtungen/Maiensässe mit wunderschön gepflegten Rusticci, bis zum höchsten Punkt Corte di Invii. Auch hier haben wir unterwegs immer wieder Ausblicke ins Centovalli und ins Maggiadelta. Den mühsamen, steilen Abstieg durch den Wald bis Streccia bewältigen alle meisterlich. Die Wegzeichen könnten besser sein... wer sucht, der findet. Nun folgt die Praliné durch das hübsche Tälchen Ri da Riei, am Oratorio Sant’Anna vorbei nach Tegna. Nochmals geniessen wir unser Znacht im Hotel.

Unsere dritte Tour führt uns ins Maggiatal nach Maggia. Zuerst durch die Gässchen von Maggia und die Weinberge hoch an der Kapelle Sta Maria della Pioda (Fresken aus dem 15 Jh.) vorbei, Stäpfeli - Stäpfeli - Stäpfeli, und rechterhand ins Valle del Salto. Es ist die Tour Nr. 611 im SchweizMobil. Diese Talseite wird im Inventar der historischen Verkehrswege (IVS) gelistet in der höchsten Kategorie «Nationale Bedeutung, historischer Verlauf mit viel Substanz». Unzählige Maiensässe gibt es hier im Tal: die einen gepflegt und bewirtschaftet, die anderen überwachsen und verfallen. Wir geniessen den interessanten, abwechslungsreichen Weg bis zum Stauwehr, unser hinterster Punkt, steigen auf bis zur Alp Canaa, der höchste Punkt des Rundwegs. Immer wieder liegen die Kastanien wie ein Teppich unter unseren Füssen. Nun zieht sich der Weg auf der anderen Talseite zurück bis zur Kapelle. Leider sieht man von hier aus den Wasserfall nicht, der dem Tal den Namen gibt. Zurück in Maggia reicht die Zeit für einen Kastanienkuchen oder Vermicelles bzw. den Einkauf in der bekannten Bäckerei Panetteria Poncini; der beste Panettone überhaupt kommt von dort. Der Bus bringt uns zurück nach Locarno, Hotelgepäck abholen und schon fährt der Zug nach Hause. Ich darf noch ein paar Tage im Tessin bleiben und das herrliche Herbstwetter geniessen.

Kathrin Siegrist

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