Aktivitäten

Anleitungen: Tourenanmeldung und -bericht       Adressänderung


Piz Adula (Rheinwaldhorn)

Von Vals/Zervreilastausee via Furggeltihörner zur Länta-Hütte, dann via P.3058 aufs Rheinwaldhorn/Piz Adula, im Abstieg Kuchen in der UTOE Adula Hütte und Übernachten in der Adula SAC Hütte, knieschonender Abstieg am nächsten Tag ins Tessin.

Trotz einem frischen Felsabbruchs konnte die Tour Dank aktiven Teilnehmern durchgeführt werden.

 

Anreise Freitag: sonnig mit vielen Wolken und zwei Gipfeln

05:33 ab Basel (05:34 ab Liestal) So hatten wir immer genug Platz und mussten uns nicht mit den Pendlern streiten. Alle Anschlüsse klappten hervorragend. Das Alpentaxi brachte, uns entlang eines fast abgelassenen Zervreilastausees (nächstes Jahr soll der Grundablass instandgesetzt werden) zu unserem Ausgangspunkt an die Canalbrücke. Auf Wegspuren stiegen wir, eine Jugendgruppe kreuzend, zum Furggelti auf. Kurz vor dem Pass begaben wir uns, weglos (T5) zum Hauptgipfel des Furggeltihorns 3043m. Es gab nur noch sehr vereinzelte Schneereste. Von dort ging es weiter auf den Nebengipfel. Weglos gelangten wir irgendwann wieder auf den Pfad zur Länta-Hütte. In steilem Gelände konnten wir die Hütte rasch sehen und hatten dann leider noch einige Höhenmeter abzusteigen. Die Knie haben es gemerkt. Bei der Hütte konnte der TL der Gruppe den Pool mit fliessend kalt Wasser schmackhaft machen - sodass wir alle ein Bad genossen. Ein feines z'Nacht in einer liebevoll geführten Hütte rundete den Tag ab. Früh ging es in Nest.

 

Haupttour Samstag: sonnig, später Wolken, Fernsicht so leidlich, Gipfel erreicht

4:00 Uhr Frühstück. Thomas Meier der Hüttenwart ist aufgestanden und hat uns vieren ein ordentliches Frühstück hingestellt - mit Kerzlein - sehr nett anzusehen. Und gut ist es auch. Abmarsch 4:50 Uhr. Es dämmert bereits, der Weg lässt sich gut finden. bei ca. 2240m spaltet sicher der rot gepunktete Weg vom blau weissen Gletscherzustieg ab. Mit ausreichend Punkten versehen, finden wir die Wegspuren und gewinnen rasch an Wegstrecke. Als der Weg sich aufsteilt, wird das Tempo reduziert, aber in gutem gleichmässigem Schritt gewinnen wir rasch an Höhe. Der haushohe Block eine markante Wegmarkierung, lässt sich nicht finden. Die roten Punkte lassen aber keine Zweifel zu, auf dem richtigen Weg zu sein. Noch auf der Seitenmoräne machen wir uns parat und tauschen den allfälligen zweiten Stock gegen den Pickel. Mit dem Feldstecher konnten wir am Gegenhand nach dem Gletscher/Firn wieder einen roten Punkt ausmachen. Auch Steinmänner helfen uns den Weg zu finden. Durch recht brüchiges Geländer immer auf Wegspuren und den roten Punkten nach gewinnen wir rasch an Höhe. Auf 2900m stellen wir auf Gehen-am-kurzen-Seil um. Dann plötzlich keine roten Punkte mehr. Gefährliches, frisch abgebrochenes Gestein, lose gelagert, alles sehr heikel. Es ist nicht immer gut, Geologe zu sein. Eine Querung des TLs nach links ergibt nur noch gefährlicheres Gelände. Der vermeintliche Steinmann und Weg durch einen Kamin entpuppt sich als brüchiges, sau gefährliches Gelände. Zurückklettern ist angesagt. Nach rechts sieht es auch nicht wirklich gut aus. OK dann doch über den Schnee auf die Platte (2c ZS- ist das nicht mehr). Von Bohrhaken nichts zu sehen. OK, kein Steingeriesel, man kann die Kameraden nachholen. Weitere Wegsuche. Bruno quert zwischen Fels und Schnee auf gut Glück nach links. Er ruft Stand - wir schöpfen Hoffnung, er hätte den Weg gefunden. Naja er hatte einen Stand, besser als vorher allemal. Das Gelände ist weiterhin heikel. Der TL schwingt sich über nach unten geschichtete Platten, auf denen viel loses Material liegt, welches mit Eis verklebt ist und nun von Wasserläufen durchzogen ist, setzt eine Eisschraube für die Psyche. Und sieht - uff - einen Bohrhaken und ein Fixseil in erreichbarer Distanz. Nach ein paar weiteren Eiertanzschritten - Stand gebaut und Seilpartner nachgeholt. In der Zwischenzeit hatten die anderen etwas Geländekosmetik betreiben (gefährliche Blöcke runterschubsen!) und um etwas ungefährdeter nachzukommen. Über die nun sehr gut mit Fixseilen und Ketten gesicherte Route erreichten wir rasch den Grat. Bei schönem Wetter gönnten wir uns eine Pause und stiegen dann dem Rheinwaldhorn entgegen. Den Gipfel erreichten wir auf einer alten Abstiegsspur. Müde und glücklich erreichten wir den Gipfel in etwas sumpfigen Schnee. Nach einer gemütlichen Gipfelrast, ging es bis auf 2800m im Schnee rasch bergab. Auf der Cap. Adula UTOE gönnten wir uns eine gemütliche Rast um dann zu unserem Übernachtungsziel der Cap. Adula SAC zu gelangen. Ein Bad in einem etwas flachen Bach erfrischte unsere Glieder.

 

Heimreise Sonntag: Abstieg und Heimfahrt. In der Nacht hat es endlich ergiebig geregnet. Für uns gut - war es nicht mehr ganz so heiss. Der Weg war etwas glitschig. Konzentriert und zügig gelangten wir nach Dangio TI. Leider war der Bach 10 m tiefer und nicht erreichbar - es gab also kein Abschlussbad. Auch hatte keine Beiz offen und der Bus kam auch erst in ca. einer Stunde. So fanden wir unter einem Baum Schatten und konnten unsere Ausrüstung puffen.

Alles in allem eine spannende Tour, die so leider bis auf weiteres nicht mehr zu empfehlen ist. Und der TL sollte mehr Pausen machen!

Text: Ulrich Püschner