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Petite Camargue (Nachtigallenexkursion)

Das nur 20 Busminuten von Basel entfernte Naturschutzgebiet der Petite Camargue Alsacienne (www.petitecamarguealsacienne.com) umfasst auf einer Fläche von 9 km2 ein Paradies für Tiere und Pflanzen. Das Auengebiet bildet die Überreste des einstigen Urwalds am Rhein und besitzt sogar noch ein Quellgebiet. Während unserer Abendführung vom 10. Mai brachte uns der Biologe der Universität Basel und ehemalige Leiter der Forschungsstation der Petite Camargue, Valentin Amrhein, das Naturschutzgebiet sowie dessen Flora und Fauna näher. Als Vogelexperte schärfte er unser Gehör für die Rufe der gefiederten Bewohner, erklärte uns deren Eigenarten, wies uns darauf hin, wo wir welche Vogelart zu erwarten hatten und ahmte deren Rufe nach. Vogelmännchen rufen, um ihr Revier zu markieren. Wenn dann beispielsweise ein Grünspecht als Reaktion auf den menschlichen Ruf aufhört zu singen, ist es nicht so, dass er diesen ignoriert. Vielmehr interessiert ihn der Eindringling und er nähert sich diesem, um die Situation zu analysieren. Interessant war auch der Grund eines aufgeregtes Geschimpfes durch Eichelhäher festzustellen: im dichten Grün eines Bäumchens sass nämlich ein vor sich hin dösender Waldkauz. Noch lauter ging es im Umkreis der brütenden Reiher und Kormorane zu und her, die an einem der vor einigen Jahrzehnten gefluteten Teiche friedlich nebeneinander wohnen. Einen seltenen Gast erspähten wir dann an einem anderen Teich, nämlich das Albino-Nutria, welches anscheinend seit einigen Monaten in der Petite Camargue lebt und durch seine ungewöhnliche helle Haarfarbe auffällt.

Auch der Biologe sinniert ab und zu Fragen nach wie, ob Vögel eigentlich gerne singen - Valentin ist überzeugt davon, dass dies der Fall ist. Doch leider hatten wir an diesem lauen Abend nicht das Glück, die Nachtigallen singen hören, derentwegen wir doch eigentlich hergekommen waren. Die Erklärung liegt wohl nicht darin, dass alle Nachtigallen-Männchen bereits ein Weibchen gefunden haben und gar nicht mehr zu singen brauchen, um ihr Revier zu markieren - wir waren wohl einfach zu früh unterwegs. Die beste Zeit, um Nachtigallen singen zu hören ist abends ab elf Uhr.