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2024-04-02 Gletscherwelt zwischen Horu und Grand Combin

Sollen wir oder sollen wir nicht. Trotz schwierigen Lawinenverhältnissen starten wir einen Tag später als geplant nach vielen Gesprächen und genauer Analyse des Bulletins.


1. Tag: Anreise Zermatt-Lift Schwarzsee-Schönbielhütte

Die SBB ist pünktlich nur unser Bergführer nicht. So gibts noch einen Kaffee bevor wir easy peasy mit dem Göndeli in die Höhe befördert werden. Sonnenschein um Matterhorn inklusive. Beim Kraftwerk werden die Felle montiert. Gemütlich steigen wir über die Moräne zur Hütte, wo uns ein köstlicher Apfelkuchen mit Streusel erwartet.

2. Tag: Hüttenwechsel Cab. Bertol via Col de la Tête Blanche

Nicht alle Tage sind Sonnentage. Am Morgen gehts noch aber gegen Mittag wird es schaurig undurchsichtig. Das Glück ist uns hold. Bei der herrlichen pulvrigen Abfahrt gügslet die Sonne immer wieder mal durch. So sehen wir auch die Cab. Bertol, die wie ein Adlerhorst in den Felsen thront. Herrlich warm ist es in der Hüttenstube. Zudem sind wir anfangs alleine, was zum Dehnen und Strecken einlädt.


3. Tag: Hüttenwechsel Cab. Vignettes via Col de Valpelline, Tête de Valpelline, Col du Mont Brulé, Col de l'Evêque, Col de Charmotane

Nichts als blauer Himmel leuchtet uns am Morgen entgegen! Beim Aufstieg Richtung Col de Valpelline dröhnen zwar hin und wieder die Transporthelis, die wie Hummeln Material auf den Col fliegen für das Haute-Route-Rennen. In Stille erwandern wir den Valpelline um dann die beste Abfahrt des Winters zu geniessen. Auf und Ab steil und super steil, weisse Unendlichkeit, unglaubliche Gletscherwelt durchqueren wir.

4. Tag: Hüttenwechsel Cab.des Dix 2928m via Pigne d'Arolla 3787m, Pointes de Tsenâ Réfien, Nachmittagstürli für die Angefressenen La Luette

Etwas müde Beine begleiten mich heute. Zum Glück ist es nicht so weit bis zur Cab. Des Dix. Eine knusprige Rösti mit allem drum und dran wird serviert. Ich geniesse den Sonnenschein und den Nachmittag in der Hütte. Nicht so die Herren unserer Truppe. Schliesslich muss Mann sich ja bewegen! Immer wieder sehe ich sie in der Ferne und Frage mich, ob sie wohl diesen unverfahrenen super Hang für die Abfahrt wählen… Luki ist dabei und sie tun es!

5. Tag: Mont Blanc de Cheilon SW-Grat, Abfahrt NW. Abfahrt Glacier de Cheilon, 2. Aufstieg Richtung Col de la Serpentine, Abfahrt über Tsenâ Réfien und zurück zur Cab. des Dix

Es ist ein kleines Gstürm am Morgen beim Verlassen der Hütte. Wen wundert es. Samstag eitler Sonnenschein, was möchte ein Skitüreler mehr? Doch bald sind wir in aller Ruhe unterwegs durch eine fantastische Gletscherlandschaft. Den Gipfel erreichen wir nicht, da grosse Wächten den Grat überwuchern. Zu viel Nervenkitzel. Um doch noch etwas Adrenalin zu spüren, kurven wir zwischen den Felsen eine stotzige harte Abfahrt hinunter. Viel zu früh für den Hüttenzustieg sind wir unten. Schon am Vortag hat Luki immer wieder diese hübsche Gletscherpassage studiert, genau vis à vis von der Hütte. Probieren geht über Studieren. Nochmals die Felle drauf, alles was warm gibt wird im Rucksack verstaut. Ja und es war phänomenal, diese Abfahrt mitten durch die Eis- und Spaltenwelt.

6. Tag: Ausfahrt nach Verbier via Lac des Dix, La Rosablanche, Col de Momin, Col de la Chaux, Cabane du Mont Fort

Die Sahara beglückt den Himmel am letzten Tag, was leider die Aussicht stark beeinträchtigt. Zügig starten wir am frühen Morgen, denn dieser Lac des Dix ist sau lang. Das Couloir auf die Rosablanche kostet etwas Zeit und viele enge Spitzkehren. Am Schluss stehen wir oben und treffen viele Sportler, die diesen Gipfel als Trainingsziel für die Haute-Route gewählt haben. Die Querung Richtung Col de la Chaux zieht sich in die Länge endlich stehen wir auf der Piste Richtung Verbier. In der Cab. Du Mont Fort rasten wir. Nochmals erinnern wir uns an die High Lights der letzten Tage bei Pommes und Heidelbeerkuchen.