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2024-01-17 Kreuzlingen - Steckborn

Aus Kreuzlingen – Steckborn wurde Gelterkinden – Farnsburg – Ormalingen – Gelterkinden, Nach Kreuzlingen fahren wir bei besserem Wetter. In Gelterkinden, unter dem schützenden Bahnhofdach, durften wir Bernadette als neue Werktagswanderleiterin vorstellen, mit einem herzlichen Applaus und guten Wünschen. Bernadette wird freundlicherweise meine Tour vom 14. Februar führen, ich bin dann verhindert.

Es regnete, es war stellenweise glatt, die meisten montierten die Karllen und nach einer guten Stunde erblickten wir die neu renovierte Farnsburg, eine imposante Anlage. Auch dort viel Eis, wir marschierten bald weiter, zum Hof Farnburg hinunter, mit einem schönen Vordach und dem Hoflädeli.

Die Ebene nördlich von Hemmiken war auch bei immer noch etwas Regen wohltuend weit und mit ein paar Nebelbänken gespickt. Mit unseren bunten Regenjacken und Schirmen, Schneeresten und zunehmend warmer Luft war das auch wieder ein spezielles Erlebnis.

Schliesslich stiegen wir nach Ormalingen ab. Der Ergolz entlang kamen wir zum Ristorante Altavilla, zum Mittagessen in freundlicher Umgebung. Die halbe Stunde nach Gelterkinden war anschliessend unser Verdauungsspaziergang.

Herzlichen Dank an alle, die mitliefen und diesen Tag für uns zusammen angenehm machten. EB.

Fotos: BHu, AD, EB

Info zu SG:

SG, Sissach-Gelterkinden Bahn:

Beim Vorlaufen sah ich zufälligerweise die nachgenbaute SG Lok No. 1, der Sissach-Gelterkinden Bahn, die in Gelterkinden steht. Die ehemalige Bahn war neu für mich.

Ein paar Infos von Wikipedia:

Die Sissach-Gelterkinden-Bahn (S.G.), im Volksmund auch Gelterkinderli genannt, war eine schmalspurige Trambahn. Die Bahn verkehrte vom 16. Mai 1891 bis 7. Januar 1916 zwischen den beiden Baselbieter Gemeinden Sissach und Gelterkinden.

Bei der Planung waren die Hauensteinlinie und die Schafmattlinie die beiden Varianten der Bahnverbindung Basel-Mittelland. Der Entscheid fiel zugunsten der Hauensteinstrecke, die 1858 eröffnet wurde. Damit hatte Gelterkinden keinen direkten Anschluss an das Netz der Schweizerischen Centralbahn (SCB), von dem sich die Gemeinde des Oberbaselbietes wirtschaftlichen Aufschwung erhoffte. So bildete sich in Gelterkinden ein Komitee, dem 30 Jahre später, im Jahr 1888, die Konzession für eine eingleisige Normalspurlinie von Sissach nach Gelterkinden erteilt wurde. Mit dem Bau wurde die SCB beauftragt. Diese verweigerte aber den Auftrag, da sie den Unterhalt dieser Zweigstrecke als unrentabel einschätzte.

1890 setzte sich das Gelterkinder Komitee mit der Berner Baufirma Pümpin & Herzog, Gesellschaft für Specialbahnen in Verbindung, die eben die Bahnstrecke Basel–Flüh gebaut hatte. Geplant war die Erstellung einer schmalspurigen, elektrisch betriebenen Bahn, deren Trassee aus Kostengründen zum grossen Teil auf der Kantonsstrasse liegen sollte. Nach der Konzessionserteilung für die meterspurige Trambahnlinie konnte mit den Bauarbeiten begonnen und die Strecke am 16. Mai 1891 eröffnet werden. Die Sissach-Gelterkinden-Bahn war nach der 1888 in Vevey eröffneten Strassenbahn die zweite elektrische Bahn in der Schweiz. Die benötigte Elektrizität wurde aus einem eigens dafür gebauten Wasserkraftwerk bezogen, das neben dem Wasser der Ergolz auch dasjenige des Homburgerbaches bezog. Wegen Wassermangels im Winterhalbjahr musste im Jahr 1893 eine Dampflokomotive zugezogen werden.

Mit dem Bau der Hauenstein-Basislinie im Jahr 1912, die Gelterkinden an die Transitlinie anschloss, wurde der Betrieb des «Gelterkinderli», der ohnehin kaum Dividenden abwarf, in Frage gestellt. Ab Mai 1914 verkehrten nur noch Wagen der 3. Klasse. Im Spätsommer 1915 stellte man den elektrischen Betrieb ein und verkaufte die Kupferdrähte der elektrischen Fahrleitung, den kriegsbedingten Anstieg des Kupferpreises ausnützend. Am 7. Januar 1916 wurde der Betrieb eingestellt und die Gesellschaft liquidiert.

Der Verkehrs- und Verschönerungsverein Gelterkinden baute 2009 auf dem erhalten gebliebenen Eigentrassee ein Stück Gleis mitsamt Fahrleitung zur Erinnerung wieder auf. 2011 wurde ein Nachbau eines Güterwagens aufgegleist. Am 30. Juli 2016 folgte ein Nachbau der «SG No. 1», der elektrischen Lokomotive der einstigen Eisenbahngesellschaft Sissach-Gelterkinden. Im Beisein der «Konstrukteure» und zahlreicher Gäste und Passanten wurde diese am Freitag, 2. September 2016, eingeweiht. Der Transport und das Aufgleisen auf dem Originalstreckenabschnitt fanden schon am Samstag, 30. Juli 2016, statt. In über tausend Stunden arbeiteten Ernst Graf (Enkel des legendären Kondukteurs der SG, Gottlieb Graf), dessen Sohn Markus, die Enkel Simon und Florian, sowie Hanspeter Kottman, Fritz Schaub und Konrad Droll ein bei einem Sammler im freiburgischen Kallnach erworbenes, marodes Fahrgestell im Werkhof der Bauunternehmung Graf Söhne AG zu einem Modell der historischen SG Zugmaschine im Massstab eins zu eins um. Als Grundlage dienten alte Pläne und Fotografien der einstigen Zugmaschine.

Interessantes findet man auch hier:

https://sissach-gelterkinden-bahn.ch/