2500 Liter Abfall von Berg und Gletscher gesammelt – Freiwillige des SAC räumten Hinterlassenschaften aus vergangenen Jahrzehnten auf
Wer vor Jahrzehnten zu Berg ging und in der Kesch-Hütte übernachtete, kehrte meist mit leichterem Rucksack zurück. Der Proviant landete im Bauch, und die Verpackung blieb oben zurück. Verpackungsabfall wurde teils schwungvoll über die Felsen Richtung Porchabella-Gletscher geworfen. Teils deponierte der Hüttenwart den Abfall fein säuberlich in einem Loch. Was heute befremden mag, galt einst als korrekte Entsorgung. Wo sie hingelangten, liegen die Hinterlassenschaften von gestern oft heute noch: Büchsen, Dosen und Alu-Verpackungen verrotten nicht. An den Cleanup-Days des Schweizer Alpen-Clubs (SAC) werden solch unschöne Spuren aus der Vergangenheit aufgeräumt. Acht Freiwillige der SAC-Sektionen Basel und Davos beteiligten sich kürzlich am Cleanup bei der Kesch-Hütte und auf dem Porchabella-Gletscher. An einem Wochenende sammelten sie dabei rund 2500 Liter Abfall ein. Unterhalb der Hütte fanden sie nebst Verpackungsabfall auch Drahtteile und einen zerbeulten Bottich und hoben ein Depot mit Fassadenschindeln von der früheren Hütte aus. Auf dem Porchabella-Gletscher waren vor allem Reste eines früheren Militärunterstands aus dem Eis freigeschmolzen: nebst Verpackungsmaterial lasen die Aufräumer und Aufräumerinnen auch leergeschossen Patronen auf, Büroklammern, Glasscherben und Papier (inklusive einer nicht mehr datierbaren NZZ). Der eingesammelte Abfall wird nun bei einem der nächsten Hüttenversorgungsflüge auf dem Rückweg ins Tal gebracht und dort von der Gemeinde Bergün Filisur entsorgt oder der Wiederverwertung zugeführt. So, wie man eben heute mit Abfall umgeht.
Medienmitteilung an den SAC Zentralverband (verfasst von Dieter Müller, Umweltbeauftragter SAC Davos).
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