Sonntag: Aufstieg zur frisch renovierten, mit Anbau erweiterten Weisshornhütte 4 h. Pause in der warmen Gaststube, die einen genossen die Hüttensuppe, die anderen den berühmten Espresso und Früchtekuchen. Dann ergänzten wir den sportlichen Hüttenaufstieg mit einem Ausflug zum Weisse Schijen Südgipfel, 3/4 h Aufstieg.
Montag: bei Neuschnee um die Hütte, nach gemütlichem Morgenessen Abstieg über anfänglichem "schliefrigen Hüttenweg" fast bis zu den Hütten der Schatzplatte, auf ca. 2410 müM rechts abzweigen, Wegspuren entlang westwärts, mehrere Bäche querend (waren problemlos), wir sahen Gemsherden und Steinbock-Mütter mit ihren Jungen die Hänge vor uns querend. Wir erkannten den beschriebenen Steinmann auf der Moräne, von oben heranpeilend, folgten gemäss Markus` Beschrieb auf dem SAC-Tourenportal, gelangten auf den Block übersäten, z.T. mit Pulverschnee bedeckten Gletscher, wo auch der grosse Bach unter der Oberfläche verschwindet, so dass dieser quasi unerkannt überschritten werden konnte. Z.T. rutschte Geröll auf Gletschereis beim Betreten ab, standen zwischendurch auf den Frontzacken. Wir gingen in 2 Viererseilschaften. querten zu felsiger Mittelrippe, dort hinauf über Platten und Schotter (unschwierig) und stiegen danach geringfügig hinab auf den Hohlichtgletscher, um in mässig steilem Gletschergelände (bespickt mit Steinen, Pulverschnee und Eis, sowie auch vereinzelt zu umgehende Gletscherspalten) direkt in Richtung links am Platthorn vorbei auf die Wanderroute-Spur, wo einige Wanderer vom Trift heraufkamen. Am Fuss des Mettelhorns, war der Gipfelhang Neuschnee inzwischen, bei dem wunderbaren Sonnenschein, total weggeschmolzen. Wir zogen die Steigeisen ab, lösten uns vom Seil. Es windete dort im Sattel ungemütlich kalt. Wir wanderten die letzten 180 Hm zum Gipfel und genossen eine wunderbare Aussicht bei oben fast windstillen Verhältnissen. Insgesamt 6 1/4 h von der Weisshornhütte, eine wunderbare Hochtour mit viel Abwechslung und kleinen Herausforderungen: Routensuche, Trittsicherheit in steilen Moränen dann auf Steigeisen in ständig änderndem Gelände (Schotter, Geröllfelder, Pulverschnee bedeckt, Gletscherspalten und Eis). Vom Gipfel gings 1100 Hm hinunter zur Bergpension Trift, Zwei von uns acht Personen stiegen direkt nach Zermatt ab und fuhren nach Hause, um am Dienstag arbeiten zu gehen.
Dienstag: Drei von den verbleibenden sechs wählten Wanderziele anstelle der Wellenkuppe und schliefen aus: nach sternenklarer Nacht begann sich der Himmel bereits um 4 Uhr mit Wolken zu decken, welche nur zwischen 8 bis halb zehn Uhr die Sonne durchscheinen liess. Zu Dritt starten wir kurz nach 5 Uhr, stiegen in 2h 10 Min zur Rothornhütte, kurze Pause, weiter über den Gletscher, erster Teil aper mit verwehtem Pulverschnee, die Aufstiegsspur der Seilschaften die 2-3 h vor uns unterwegs waren, war schon zugeweht oder von Absteigenden zertrat worden, also Spurarbeit für mich. In 2 1/4 h erreichten wir die Schulter (3630 müM) am Fuss des Ostgrates, am Schluss auf einer super Steigeisen-Spur das steile Gelände hoch, ohne Schrauben setzen zu müssen. Pause, dann klettern, anfangs zusammen am verkürzten Seil, im Fels + Neuschnee mit Steigeisen bis einem beschriebenen Kamin. Claus und ich schauten x-mal die Beschreibung an, ich las sie vor, wir waren uns einig, hier gehts schräg hinauf auf die beschriebene Schulter von wo der Grat breiter wird und zu einem Eisenstift führt. Nur die Kletterschwierigkeit war viel höher als 2. bis knapp 3. Grad, ich setzte 2 Friends, einen alten Drahtklemmkeil und einen alten Hex-Keil in den gut 20 m hinauf zur Schulter. Einmal setze ich das rechte Knie ein, um sorgfältig, ohne zu grosse Belastung des rechten Fusses auf einen kleinen abschüssigen Tritt setzen zu müssen. Erst im Abstieg, ca.3/4h später, glaubten wir, das in der Tourenbeschreibung gemeinte Kamin entdeckt zu haben, nämlich ein Kamin, das direkt zum Eisenstift führt, und viel einfacher zu klettern ist, aber überhaupt nicht der Beschreibung entsprach. Der Himmel war immer noch grau bedeckt. Nach 2 Seillängen, durch leichtes Gelände, weiter oben, entschieden wir um 11:30 Uhr umzukehren. Mehrere Seilschaften kamen von oben herab. Steine donnerten Furcht erregend die links (im Aufstiegssinn) von uns gelegene Ostflanke herunter, wo auch Spuren im Firn und Schotter zu sehen waren. Wir alle waren zufrieden, auch ohne heute den Wellenkuppe-Gipfel bestiegen zu haben, jedoch stattdessen eine Hochgebirgsseillänge im schwierigen steilen, leider nicht einmal super kompakten Fels, erlebt zu haben. Retour in der Bergpension Trift packten wir unser zurückgelassenes Hab und Gut, die Sonne schien mittlerweile (8 h später als prognostiziert) wunderbar. Wir setzten uns zum Zvieri auf die Sonnenterasse des Bergrestaurants Trift. Dann stiegen wir steil ab nach Zermatt, in die durchs Dorf schlendernde Touristen Menge. Es war halb sechs Uhr, 12 ½ h nach Start am Morgen kurz nach funf Uhr in der Dunkelheit.
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