Sonntag: Mit Seilbahn, selbstfahrend von Grimsel Hospiz zu Berghaus Oberaarsee, Aufstieg zur Oberaarjochhütte 5 1/2 h, auf dem Gletscher angeseilt, ohne Steigeisen
Montag: zum Sonnenaufgang vor dem Morgenessen aufs Oberaarhorn, 1 h, Andri hatte den Aufstieg nach dem Hüttenaufstieg mit seinen Spezial-Trailrunnerschuhe in 20 Minuten oder noch weniger zum Gipfel rekognosziert. Nach dem Morgenessen Transfer zur Finsteraarhornhütte über weitläufige Gletscher, ohne Steigeisen, angeseilt bis der Gletscher aper war etwas oberhalb dem Rotloch, 6 Stunden, bei super Wetter
Dienstag: Finsteraarhorn, 3 1/2 h zum Hugisattel, Steigeisen bereits bei Gletscherbeginn unterhalb des Frühstückplatzes angezogen, gute Aufstiegsspur, kühl und windig, vom Hugisattel, Handschuhe anbehalten, über wunderbaren Felsgrat, steile aber gut machbare (3.Grad) erste Seillänge direkt am Grat ab Hugisattel, danach meist am Grat oder etwas rechts davon in gutem Fels und kompaktem Firn (Spuren), alles mit Steigeisen, am Lauf-Seil mit meistens 2 Zwischensicherungen in einer Dreierseilschaft, Andri und Jens-Philipp als Zweierseilschaft, überschlagend kletternd, vorne, in 2 h zum Gipfel (10:15 Uhr), gleich lange für den Abstieg wieder zum Hugisattel; Kaum Pause auf dem Gipfel, da windig kalt. Gemütlicher Nachmittag ab nach 15:15 Uhr auf der Finsteraarhornhütte
Mittwoch: Gletschertrek bei oft bedecktem Himmel, zwischendurch erhitzende Sonne, via Grünhornlücke, über den Konkordiaplatz, suchend nach harmlosen Übergang über den quer durchfliessenden Bach, dann durch weichen Schnee den Jungfrau Firn sehr weitläufig zum Jungfraujoch, alles ohne Steigeisen, wo Andri auf den 14:30 Uhr Zug nach Hause fuhr und wir weiter tappten in 3/4 h zur Mönchsjochhütte, total fast 9 Stunden, sehr anstrengende 1300 Hm Aufstieg und 14 km Distanz.
Donnerstag: Mönch, anfangs leicht bewölkt und sehr starker Wind, 6 Uhr am Einstieg als vierte Seilschaft, Stahlleiter hoch zur kurzen Seillänge über feine Platten, 1 Bohrhaken, 3. Grad, dann am Kurzseil, Seilschaften Jens-Philipp mit José, überschlagend und ich mit Florence vorne kletternd. Nach etwa 1 Stunde wärmte uns die Sonne, der Wind flaute ab, der Fels war wunderbar zum klettern, 2.Grad, teils in Firn links des Grates, alles mit Steigeisen, in 3 h zum Gipfel, ausgesetzter Firngrat sehr gut gespurt, Eisenstangen an oberen firnbedeckten Felsstelle vorhanden. Kurze Pause mit deutscher Seilschaft und zwei spanischen Seilschaften auf dem Gipfel, 3 h Abstieg, ohne etwas zu essen und trinken wieder zurück zur Mönchsjochhütte, umpacken, Kuchenstück anstelle richtigem Lunch und zur Berglihütte in weichem Firn, über Gletscherspalten, fälschlicherweise übers obere Mönchsjoch, unnötiger Umweg, weiter in der Nordflanke zum unteren Mönchsjoch, verschneiten Spuren anfänglich steil bergab (Achtung Gletscherspalten) zum Felssporn, Eisenstange und diesem entlang zur 10 Min unterhalb der Eisenstange exponiert gelegenen Berglihütte, 2 h. Allen gefiel es unglaublich gut auf der sanft renovierten, urtümlichen Hütte (die dritte vom SAC erstellte Hütte zu alpinistischer Pionierzeit). Leichtes Schneegestöber um 18 Uhr, danach hellte es wieder auf, mit Sicht gegen Schreckhorn, Eiger blieb im Nebel. Wir feuerten sogleich ein, der Sog des im Bereich der Kochnische langen horizontal geführten Abgasrohres war schlecht, mittels dem Gasbrenner konnte das Feuer gezündet werden bis extra fein gesplitterte Holzscheiten stark Feuer fingen. Dann köcherleten wir, unteranderem auch aus im Vorratskasten gefundenen Esswaren, Suppe, Spaghetti, Stocki mit Landjägersauce und Leckerli zum Dessert, fast zwei stündiges sehr gemütliches Nachtessen, dann gute ruhige Nacht (keine andere Alpinisten auf der Hütte, mit 20 Plätzen.
Freitag: wunderbarer Sonnenaufgang kurz vor 6 Uhr, ich hatte bereits ab 05:30 Uhr begonnen anzufeuern, nach 1 Stunde kochte Wasser zum Morgenessen und Miniportion aus undichter Kaffeemaschine. Wir genossen es sehr, redeten viel, packten dann alles und verschlossen danach die Fensterläden usw um 09:30 Uhr bergauf zu stapfen, frische Spurarbeit in den verschneiten Spuren von gestern zum unteren Mönchsjoch, 250 Höhenmeter. Dort entschieden wir uns fürs Walcherhorn, über die Normalroute, Steigeisen erst kurz vor dem kleinen 45° Couloir durch den untersten Teil des Südgrates vom Ewigschneefeld zur Firn-Südflanke zum Gipfel, 2 1/2 h von der Berglihütte, wunderbar gemütlicher Gipfel mit prächtiger Aussicht und fast windstill. Mittagspause für einmal ausgiebig. Danach über sehr weich gewordenen Firn via Mönchsjochhütte direkt zum Jungfraujoch, gute 2 Stunden vom Walcherhorn, 280 Hm Gegenaufstieg. Im Couloir übten wir das Abbremsen eines Sturzes im Firn, was sich als verblüffend schwierig erwies. Nach einer Besichtigung des Eispalastes und der Aussichtsplattform auf der Sphinx bewegten wir uns in den Menschenmassen, gut geleitet durch die Bahnstation ein den Zug, direkt zur Station Eigergletscher, dort umsteigen auf die riesige Gondelbahn zur neuen Bahnstation unterhalb Grindelwald Dorf, Heimreise, total von oben 3 3/4 Sunden.
Wir sassen alle überglücklich über diese 6 Tage im Hochgebirge des Berneroberlands im Zug nach Hause. Obwohl teilweise unerfahren im Klettern auf Hochgebirgstouren, lernte alle unglaublich schnell sich geschickt zu bewegen, zu sichern, am Laufseil sicher auf und abzusteigen.
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