Der Vorabend war kalt und bewölkt gewesen. Umso schöner war es nach dem Aufstehen in der Albert Heim Hütte den klaren Himmel zu sehen, und einen klaren Blick auf den Galenstock und das Tagesziel, das Gletschhorn, zu haben. Kurz nach 6 Uhr sind wir gestartet und nach 2 Stunden hatten wir den Einstieg zum Südgrat erreicht. Leider war dort immer noch die Gruppe von der Sektion Uto zu gange, die eine Stunde vor uns aufgebrochen war. Und es hatte sich auch noch eine Zweierseilschaft vor uns platziert. Also konnten wir gemütlich unsere Kletterausrüstung parat machen. Irgendwann ging es dann aber doch los, immer durch herrlich festen Granit. Der Grat ist relativ eindeutig vom Weg her und die Stände sind auch mit einem grossen, verlässlichen Haken gebohrt. Schwer war die Kletterei auch nicht, ausser in den zwei Schlüsselseillängen, die mit knackigen Stellen aufwarten. Auch wenn diese nur mit 4b und 4a bewertet sind, waren sie fordernd. Oben ist der Grat dann schön ausgesetzt. Das Wetter hätte nicht besser sein können. Die Sicht zum Galenstock und ins Wallis waren atemberaubend schön. Aber da wir durch die anderen Gruppen und auch durch ein festgeklemmtes Seil schon spät dran waren, blieb es bei einer kurzen Gipfelrast, und wir folgten den Wegspuren und den blauen Markierungen zu den Abseilstellen. Wir seilten bis weit auf das Firnfeld ab und stiegen über Firn und Geröll nach unten bis wir wieder auf Wegen zurück waren. Gesamthaft eine gelungene Tour an einem herrlichen Tag.
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