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2022-06-11 Trockenwiesen im Jura

Exkursion Trockenwiesen im Jura, Leitung Rolf Keiser

Start war am  Bahnhof Oberbuchsiten. Erst ging es durchs Dorf, dann auf dem Wanderweg durch die Schlucht des Mühlibachs, wo Rolf uns Kalkversinterungen und Schluchtpflanzen zeigte. Auf ca. 630m verliessen wir den Wanderweg und auf schmalem Pfad gings zum unteren Ende der 'Rinderweid', unserem Exkursionsgebiet. Die charakteristische Merkmale einer Trockenwiese waren sofort erkennbar, lichter Bewuchs und eine Hangsteilheit, die Wasser schnell ablaufen und dadurch den Boden trocken lässt. Trockenwiesen sind im übrigen ein Produkt der extensiven Bewirtschaftung der vergangenen Jahrhunderte, und sie müssen weiterhin extensiv genutzt werden, damit sie nicht verbuschen und die Artenvielfalt verloren geht. Sorgfältig den steilen Hang hinauf steigend entdeckten wir immer mehr der speziellen Trockenwiesen-Arten. Unter den Orchideen dominierten prächtige Exemplare der Spitzorchis (Anacamptis pyramidalis) , verschiedene Knabenkräuter (Orchis) und das weisse Breitkölbchen (Platanthera). Von den Ragwurzarten fanden wir leider nur 1 Exemplar. Auf der  'Rinderweid' findet man aber nicht nur schöne Blumen, Gräser , Schmetterlinge etc., sondern auch eher unschöne Altlasten der Schweizer Armee. Die 'Rinderweid' wurde wie viele andere Trockenwiesen als Schiessplatz genutzt, es gibt im gesamten Perimeter ca. 15 Löcher mit Metallverankerungen der ehemaligen Zielscheiben und dahinter Bleikerne und Bleisplitter der Munition. Das gefällt weder dem Gewässser- noch dem Natur-und Heimatschutz und ist auch für die Beweidung ein Problem. Zur Zeit laufen diverse Abklärungen ob und wie man diese Altlaten entfernt ohne der Trockenwiese zusätzlich zu schaden. Nach einer Verpflegungspause erkundeten wir noch eine weiteren Teil der Trockenwiese, und wanderten dann zum leider geschlossenen Berggasthaus Tiefmatt. Nächste Möglichkeit unseren Durst nach gut 3.5 h im heissen Südhang zu löschen war das Berggasthaus Alp. Eine weglose Variante brachte zwar kaum ein Abkürzung aber bescherte uns eine grosse Gruppe prächtiger Türkenbund-Lilien, die kurz vor dem Aufblühen waren. Auf der schattigen Terrasse vom Alp konnten wir wieder runterkühlen und Flüssigkeit nachtanken, bevor es in 50 min runter ging zum Bhf. Oberbuchsiten und zur Heimreise.

Vielen Dank an Rolf für die spannende und vielfältige Exkursion und allen Teilnehmerinnen für das aktive und interessierte Mitmachen.