Aktivitäten

Anleitungen: Tourenanmeldung und -bericht       Adressänderung


2023-02-10 Lindauerhütte / Rätikon

Donnerstag, 9.2.23 - Tag 1 - Hüttenanstieg - Eistobel (WS)

Wegen des Schneemangels im S-charl hat sich die TL, Brigitta Tschudin, zusammen mit Roland Mattle (Bergführer) entschieden, die ausgeschriebene Tour ins schneereichere Montafon zu verlegen. Dadurch ergaben sich drei Abmeldungen. Die Gruppe war altersdurchmischt zusammengesetzt, was insb. die jüngeren Teilnehmenden freute. Leider erkrankte Brigitta anfangs Woche. Sie übergab die Tourenleitung der ersten Tage an Robert Kröni (ebenfalls reg. TL im SAC Basel). Dieser übernahm die Gruppe in Sargans. Insg. reibungslose Fahrt von Basel SBB (ab 7.33) über Zürich nach Bludenz, wo dann alle Teilnehmenden zusammen kommen. Weiter mit der S4 nach Schruns, wo uns Roland Mattle (Bergrührer) empfängt. Mit Bus nach Tschagguns-Latschau Golmerbahn. Sonne puur. Kalt. Um 11.30 Uhr Aufstieg durchs malerische fast unberührte Gauertal zur Lindauerhütte. Endlich Schnee! Die Lawinensituation ist anspruchsvoll, hat sich jedoch nach den Schneefällen am Wochende seit Mittwoch weiter stabilisiert. Nach dem Ankommen in der Hütte noch eine kurze Tour (ca. 400 Hm) ins Eistobel. Wir sind auf der Nordseite. Am Nachmittag alles im Schatten. Die Kälte fordert. Abfahrt auf eher windgepresstem noch fast unberührtem Schnee. In der Hütte haben wir zu sechst ein 'kuscheliges' 8er Zimmer für uns erhalten. Die Linderauerhütte ist sehr geräumig und komfortabel umgebaut. Bezüglich Service, Effizienz und Zuvorkommenheit können sich CHer Hütten da in jeder Hinsicht etwas abgucken! (Total 1'250 Hm, WS)

Freitag, 10.2.23 - Tag 2 - Rundtour Öfäpass - Verakopf (WS)

Start um 08.00 Uhr. Die vorsichtige Routenwahl führt uns durch das heute wenig begangene Sporentobel zum Öfapass (2'291m). Abfahrt in leichtem fast unverfahrenen Pulverschnee zur Zollhütte / Schweizertor (2'137m). Dann Aufstieg Richtung Verakopf (2'432m), den wir jedoch umgehen. In der Flanke erkennen wir ein bereits abgegangenes Schneebrett. Demzufolge 'nur' über das Verajoch (2'330m) gegen Norden zum Pt. 2'356m. Dann von Norden her ein Versuch zum Verakopf, den wir jedoch wegen zu kritischer Lawinensituation nicht besteigen und abfahren. Abfahrt durch ein namenloses Tal (traumhafte unberührte Pulverhänge) zum Pt. 1'969m. Dann im westlichen Tal vom Kessikopf (2'345m)  erneut zum Övapass (2'291m). Die 3 Männer besteigen nun noch den Öfakopf. Robert und die zwei Frauen fahren bereits zur Hütte ab. Ca. um 14.30 Uhr wieder in der noch besonnten Hütte. (Total Aufstieg 1'193m, WS)

Samstag, 11.2.23 - Tag 3 - Grosser Drusenturm (ZS+)

Die Kompetenz der Gruppenteilnehmenden lässt es zu, die Tour zum Drusenturm in Angriff zu nehmen. Start wie immer um 08.00 Uhr. Gruppendisziplin zum Loben! Aufstieg zum Sporaturm über eine erste Schlüsselstelle mit Steilstufe, die alle gut meistern. Es ist jedoch klar, dass einige Teilnehmende nicht diese Steilstufe runter fahren möchten. Durch das steile obere Sporentobel zur zweiten Schlüsselstelle (Ski ca. 15Min. tragen) über eine Mulde in den dritten und letzten steilen Hand unschwierig zum Gipfel (2'830m). Weil der Himmel eintrübt keine lange Pause. Wir nehmen die steile Abfahrt zum Sporenturm und über das Sporentobel zm Tiergarten zu Pt. 1941m. Dann über die Obere Sporaalpe (1'739m) wieder zur Lindauerhütte. Wegen Erwärmung ist der Schnee bereits schwerer und nicht mehr so unverfahren im Vergleich zu den Vortagen. Ca. 13.30 Uhr in der Hütte. Brigitta reist heute an und stösst wieder einigermassen genesen zur Gruppe und löst Robert ab. Ein herzlichen Willkomm für Brigitta und ein herzliches Dankeschön an Robert! Dafür verlässt uns Vreni, die zur Taufe ihres sechsten Grosskindes aufbricht. (Total 1'130Hm Aufstieg, ZS+)

Sonntag, 12.2.23 - Tag 4 - über die Sulzfluh nach Partnun (ZS)

Am Vortag wird klar, dass alle gerne die konditionell anspruchsvolle Tour über die Sulzfluh in Angriff nehmen möchten. Wir starten bereits um 7.45 Uhr, weil alle bereits so eingespielt sind. Zuerst ohne Felle Abfahrt durch den tief verschneiten Porzalengawald bis zu einer Senke (ca. -80Hm), wo die eindrücklichen Nordwände der Sulzfluh vor uns aufragen. Nach dem Auffellen  bereits steil in eine westlich ausgerichtete Rinne. In einem kurzen Teil müssen wir die Skier tragen. Der Rest ist mit 'gefühlt 100 Spitzkehren' gut zu bewältigen. Auf ca. 1960m erreichen wir die erste Hochebene, wo wir einen ersten Blick in den sogenannten Rachen und bereits aufs Gipfelkreuz werfen können. Während des Aufstiegs noch einmal grandiose Blicke in die Türme des Vortages. Im Rachen ist eine gute, wenn auch immer wieder steile, Spur gelegt. Das Gipfelkreuz der Sulzfluh schon lange im Blick, steigen wir mediativ höher und höher bis zum letzten nun sonnigen Schlusshang. Von dort noch 100 Höhenmeter zum Gipfel mit grandioser Aussicht (2'818m). Fototermine in allen Konstelationen. Nach einer ausgiebigen Sonnenpause Abfahrt durch das imposante Gelände des Gemschtobels bis vor die letzte Steilstufe. Der Schnee bereits aufgeweicht und stark verfahren. In der Steilstufe verwöhnt uns Roland Mattle, indem er unsere Skier behende einzeln runterträgt, währenddem wir uns sorgfältig die schneebedeckte Stufe 'runter arbeiten'. Aus lauter Übermut fährt beim erneuten Ski anschnallen ein Ski den Hang hinunter. Er gehorcht unseren Stopp-Rufen und hält ca.. 100Hm unter uns. Alles im 'grünen Bereich'. Dann nehmen wir noch zum Teil schöne aufgeweichte Hänge nach Partnun. Dort stärkt sich Roland Mattler mit einer Gerstensuppe, um danach über das Drusentor erneut in seine Heimat zurückzukehren. Wir als Gruppe fahren nach St. Antönien ab. Der Schnee reicht gerade noch aus. So müssen wir die Skier nur wenige Male ausziehen. Mit dem 15.44 Postauto zurück nach Küblis - Landquart. Dort erhalten wir die Mitteilung von Roland, dass er bereits wieder in der Lindauerhütte angekommen ist.  Gute Verbindung nach Zürich - Basel. (Total 1'200 Hm, ZS)

Absolut grandios war's! DANK dem einheimischen Bergführer konnten wir die Touren trotz anspruchsvoller Lawinensituation realisieren. Es war ein guter Entscheid, die S-charl Tour umzuplanen.