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2022-09-07 Basel - Tirano, Etappen 22,24,25

Unsere Wanderung begann in Sufers. Das Wetter wollte heute nicht besonders nett sein und in unseren Rucksäcken trugen wir Regenschütze in diversen Varianten. Gleich als erstes sahen wir TruthähnInnen und unsere gegenseitige Faszination war gegeben. Leider konnte ich ihr Glucksen nicht filmen, weil sie auf einmal alle verstummten und uns bestaunten. Meine KollegInnen unterdessen, waren schon wieder eine weite Strecke vor uns und wir beeilten uns, sie wieder aufzuholen. Ein kleines Intermezzo kam dann dazwischen, weil auf einmal Sophia nicht mehr hinter uns war. Erhard hat uns aber alle wieder zusammengebracht. Wunderbar. Alles gut. Und wir laufen wieder weiter. Unser Wanderweg verlief nahe an der Autostrasse (A13), was uns nicht nur frische Bergluft gönnte. Unser Ziel war als erstes die Roflaschlucht des Hinterrheins. Bevor wir dort ankamen, hat uns aber der Regen eingeholt und wir haben uns mit unserem Regenzeug eingedeckt. Zum Glück hielt der Regen nicht lange an. Vor der Roflaschlucht gibt's ein Restaurant (der Vor-Vorbesitzer anno 1907-1914 hat diesen Weg in die Schlucht eigenhändig geschlagen und gesprengt. Sein Vorbild war die Tourismus-Attraktion der Niagarafälle und so selbst einen Ort geschaffen, wo die Touristen hinten in der Roflaschlucht die Wasser- und Felsenmassen erleben können und bezahlen für ein Ticket, um die Attraktion zu sehen. Der Weg führt durch einen Tunnel sogar unter dem Hinterrhein durch und plötzlich standen wir selbst hinter dem Hinterrhein). Wir wollten dort unser Mittagessen halten, mit unseren Picknick-Proviant, weil wir ja alle so nass waren, aussen. Doch leider war das dem Restaurant/Hotelbesitzer nicht genehm, was uns ärgerte, aber natürlich verständlich ist, für beide Seiten. Wir haben uns durchgeschummelt. Erhard hat sogar eine Extra-Bratwurst, gegrillt, mit Pommes beim Besitzer bestellt, um ihn etwas zu besänftigen, doch das hat nicht wirklich was gebracht, das Resultat war enttäuschend und der Chef blieb einsilbig. Anschliessend haben wir die Roflaschlucht besichtigt, via den erwähnten Felsenweg. Unsere Kleider wurden unterdessen wieder trocken und es sah auch nicht aus, dass es wieder regnen würde. Super! Unser nächstes Ziel war Innerferrera. Auch dieser Weg führte uns nah an Autostrassen entlang. Doch auf einmal trafen wir auf einen Parkplatz mit vielen Autos, Campers, Combis aus ganz Europa, mit vielen jungen Leuten. Das Magic Wood Camping Es gab auf unserem Weg Boulder Möglichkeiten. Die jungen Leute trafen wir auf dem Weg mit Matratzen auf dem Rücken, die sie vor Fällen schützen sollen. Dann sahen wir plötzlich eine junge Frau auf gestrafften Bändern, über den Averser Rhein balancierend. Faszinierendes Gleichgewicht. Zirkusstimmung in der wilden Natur. Der Weg war steinig und voller Wurzeln, wir mussten gut aufpassen, nicht darauf auszurutschen.  Wir sahen vor Innerferrera 'Die Schmelza', mit Kamin einer Flammofenanlage englischen Typs, Baujahr 1868/69, samt Ruine eines Schmelz- und Aufbereitungsgebäudes. Kupfererz wurde hier verarbeitet. Mehr dazu und zu anderen ehemaligen Bergbaustätten im Bündnerland zum Beispiel unter https://bergbau-graubuenden.ch/DE/inventar/308.html

Nach einem kurzen Besuch in der Alpenrose nahmen wir in Innerferrara das Postauto nach Juf, weil wir diese Strecke, die Etappe 23, bereits letztes Jahr gelaufen sind, bei strömendem Regen, damals. In Juf fanden wir im Hotel Alpenrose eine wunderbare Herberge. Für das Abendessen hatten wir ein eigenes Arvenholzzimmer. Es gab diverse kleine heimelige Arvenholzräume und es war schön warm in den Räumen. Auch das Abendessen hat uns allen gut geschmeckt. Gersten-Risotto, oder Gersotto, mit Steinpilzen für die VegetarierInnen und eine Wildbratwurse für die anderen.  Von Juf wollten wir am nächsten Tag via Septimerpass, Pass Lunghin und Lägh dal Lunghin nach Sils Maria wandern. Bereits gab es vereinzelte Wetterwarnungen. MeteoSchweiz zeigte uns Regen- und noch mehr Regen.  Erhard erklärt uns die Lage und dass wir am nächsten Tag direkt nach Sils Maria fahren werden und dort im Arenas Hotel Schweizerhof ausgiebig wellnessen können. Die Etappe 24, von Juf nach Sils, werden wir nächstes Jahr bei schönerem Wetter nachholen, wir freuen uns bereits, nochmals im Hotel Alpenrose in Juf absteigen zu dürfen.  Die Fahrt war erstaunliche 3,5h lang. Zu Fuss hätten wir gerade nur das doppelte an Zeit gebraucht. Aber, eben, das Wetter wollte nicht mit uns. Es hat sogar auf den Bergen geschneit und es wäre gefährlich gewesen diesen Weg zu nehmen. Vor dem Wellnessen haben wir einen Spaziergang (im SAC-Tempo) nach Maloja gemacht. Entlang des Silsersees mit kristallklarem Wasser, sooooo wunderbar. Christa und Margret wagten einen kurzen Sprung ins kalte Nass. Es war noch mehr wunderbar. Und schnell trocknete der warme Körper das nasse Nass und erfrischt ging die Wanderung für die zwei weiter. Die Überraschung war, dass wir auf dem Rückweg eine Schifffahrt machen konnten, mit dem Silser Kursschiff, Maloja - Sils! Was es alles gibt in der kleinen köstlichen Schweiz. Anschliessendes Wellnessen mit Sauna und einem kulinarischen Verwöhnungs - Essen haben wir in kleinen Zimmern gut geschlafen. Nachts hat es geblitzt und gedonnert und geregnet und auch beim Frühstück mit prächtigem Buffet, hat es noch geregnet, doch dann kam die Sonne und sie zeigte uns die verschneiten Berge. Tag drei stand uns bevor. Der Plan war, von Sils ins Val Roseg zu wandern, via Fuorcla Surlej. Wegen dem Regen und dem Schnee liefen wir stattdessen um den Berg, statt über ihn, via die Alp da Staz. Loslaufen wollten wir aber erst von St. Moritz aus. Nach kleinen Busverwirrungen konnten wir unsere Wanderung starten.

Unser erster Halt in Pontresina im Café Station (dort durften wir sogar unsere Picknickbrote essen) war ein Vergnügen. Die Sonne schien und wir freuten uns über diesen schönen Tag mit wandern und plaudern und tollen Blicken in die grossartige Bergwelt. Wir kamen früh im Hotel Roseg an und nach gutem Kaffee und Kuchen wanderte die Gruppe gleich nochmals weiter zu einem schönen See, dem Lej da Vadret. Margret blieb als einzige im Hotel und hielt dort die Stellung. Es kam ein grosser Regenschauer über das Hotel, die Wandergruppe wurde aber verschont von jeglichem Regen und konnte die zusätzliche Wanderung geniessen. Und wiederum wurden wir abends mega verwöhnt mit gutem Essen. Es gab Pizzoccerie, zur Vorspeise Vitello Tonnato und im Anschluss ein Dessertbuffet in allen Farben und Köstlichkeiten. Dito war das Frühstück. Ein beeindruckendes Schlaraffenland wird den TouristInnen geboten.

Tag 4 stand vor uns. Wir wanderten durchs Val Roseg, den gleichen Weg zurück, nach Pontresina. Im Café Station gab es wieder einen Aufsteller-Kaffee und dann liefen wir nach Morteratsch. Dort gabs unser Zmittag mit Gerstensuppe und Salat und schon stand der Zug vor uns, der uns wieder Richtung Heimat im Flachland bringt. Nächstes Jahr werden wir von Morteratsch aus in drei Tagesetappen Tirano erreichen.

Es war eine sehr eindrückliche und erholsame Wanderung, die uns wiederum gezeigt hat, wie schön die Schweiz ist und wie gut es tut in den Bergen zu wandern und weg vom Alltag Tage zu verbringen.

Vielen Dank an Erhard, der diesen Weg Basel-Tirano geplant hat und mit uns umsetzt.

Georg, Thomas, Christa, Hanni, Sophia, Pia und Pia und Margret.

Und herzlichen Dank an unsere Chronistin Margret, Erhard.