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2019-12-21 Dreibündenstein 2173 m

Allein auf dem Churer Hausberg - dem Dreibündenstein

Wie geplant trafen sich am 21. Dezember alle Tourenteilnehmer/innen (Anna, Evelyn, Marianne, Regina, Ruedi, Roland, Sandy, Sophia und Verena) in Chur und fuhren zur Talstation der Pendelbahn auf den Brambrüesch. Etwas ungläubig wurden wir an der Kasse von der netten Dame angeschaut, als sie erfuhr, dass wir die grosse Überschreitung des Dreibündensteins geplant hatten. Aber wir erhielten die Bahntickets dennoch, und auch gute Wünsche zum Gelingen unseres Vorhabens. Dann ging's mit der Bahn bergauf, zuerst im Regen, welcher allmählich in leichten Schneefall überging. Auf Brambrüesch hatte es bereits so viel Neuschnee, dass wir die Schneeschuhe montieren konnten. Und nach der obligaten LVS-Kontrolle wurde die Tour gestartet. Zuerst führte der Weg durch den immer mehr eingeschneiten Wald zu den Spundisköpf, einem grossartigem Aussichtspunkt über der Rheinebene. Aber heute leider nicht, alles war grau in grau, und auch die gegenüberliegende Calanda lies sich nicht erkennen. Naja, es war eben so, und nach einem Schluck Tee ging's es weiter bergauf. Nächstes Zwischenziel waren dann die Hühnerköpfe, wo wir neugierig zur Webcam auf der Sesselbahnhütte schauten. Aber offenbar zu kurz, bei einer späteren Durchsicht der Webcambilder war unsere Gruppe nicht zu erkennen. Dann ging's das letzte Stück hoch, bis zur Furggabüel auf 2173 m. Das Wetter wurde mieser, die Sicht schlechter und die Schneehöhe stieg. Ich war gottenfroh, dass ich die Tour zuvor mehrmals erkundet hatte, und mit dem Gelände sehr gut vertraut war. Auf dem höchsten Punkt der Tour gab's noch mal eine kurze Rast, bevor wir (dem Kompass vertrauend) durch die dicke Wolkenschicht direkt zum Ziel der Tour, dem Dreibündenstein gelangten. Und wir waren immer noch die Einzigen auf dem Berg, für diesen Tag gehörte der Dreibündenstein nur uns! Nach dem obligaten Tourenfoto mit dem Dreibündenstein ging es weiter in westlicher Richtung über die Alp dil Plaun. Und hier geschah etwas Unerwartetes. Die Sonne zeigte sich, anfangs ganz zaghaft, später immer mehr, und gab einen wunderbaren Blick auf die tiefverschneite Landschaft frei. Was nun folgte war fantastisches Schneeschuhlaufen, bei topp Verhältnissen, ganz allein auf dem Churer Hausberg und in einer unglaublich schönen Umgebung. Und wir konnten jetzt auch das Bergpanorama geniessen, welches sich bisher unseren Blicken entzogen hatte. Der restliche Abstieg war reiner Genuss. Über Retga in Richtung Feldis, quer durch die verschneite Landschaft oder den mit Schnee zugedeckten Wanderwegen entlang. Gut und wohlbehalten in Feldis angekommen hatten wir noch Zeit, uns ein kühles bzw. warmes Getränk zu gönnen. Um 17.10 begann die Rückreise, zuerst mit der Luftseilbahn nach Rhäzüns, dann mit der S-Bahn nach Chur, und anschliessend wieder mit dem Schnellzug direkt nach Basel. Alle sind nach dieser Tour gut nach Hause gekommen und haben während des Tages alle Seiten des Winters kennengelernt.

Heute Sonntag, im Rückblick, möchte ich sagen, dass es mir Freude bereitet hat, mit dieser grossartigen Gruppe diese, bei diesen Verhältnissen nicht alltägliche Tour zu unternehmen. Und ein grosses Dankeschön an Evelyn, Regina und Roland, welche mir Fotos der Tour zur Verfügung gestellt haben.

Ruedi Mathys