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2019-08-07 Schreckhorn, Strahlegghorn, Lauteraarhorn

Effektiv Mittwoch 7. Aug. bis Samstag 10. August, also 4 Tourentage.

Mittwoch: Aufstieg zur Hütte, meist bei Regen, in 4 h von Pfingstegg Bergstation, mit 2 Pausen eingerechnet.

Donnerstag: Strahlegghorn N-Grat, wie folgt: Wir waren ganz alleine am Berg, der Fels auf und knapp rechts am Grat ist solid und bietet eine wunderbare Kletterei von ca. 1 Stunde im 2. Grad mit Stellen 3, 4 Stunden Aufstieg ab Hütte, zu fünft. Dies war eine gute Akklimatisations und Einstimmungs Tour für den Folgetag. Abstieg nicht ganz einfach zu finden die SW-Flanke herunter, auf 2800 müM links halten und herunter bis man dann nach rechts auf den alten Hüttenweg der Strahlegghütte traversieren kann, 3h Abstieg inkl. Pausen.

Freitag: Schreckhorn Normalroute SW-Grat: Sternenklare Nacht, Dämmerung um 5 Uhr; vom Gaag mit Steigeisen über einige eisige Stellen, Rest guter bis weicher Trittfirn ins Gletscherbecken unter der Schreckhorn Südseite zum Einstieg gelangt unter dem Bergschrund, etwas links mit rotem Punkt markiert; Spuren vom Gletscher zum Felseinstieg; dort ab Firn mit Spreizschritt nach links auf einen Felstritt und eine Querung nach links von ca. 10 m klettern, 2 Bohrhaken, zu einem angenehmen Band, wo man im Abstieg durch abseilen, 4-5 Mal zu je max 25 m vom unteren Teil der Rampe hin gelangt. ACHTUNG: die roten Pfeile oberhalb dieses Bands zeigen fälschicherweise, dass man vom Band direkt nach oben klettert; einfacher ist es, auch gemäss Anraten Hüttenwart Richi, auf dem Band weiter nach links zu queren und erst dann etwas gerade hinauf und dann weiter schräg rechts hinauf zur Rampe, in einfacherem Gelände, ab und zu Klemmkeile legbar, nasse oder vereiste Stellen beim Queren zur Rampe an einem Ort angetroffen; dann der linken Seite der Rampe gratartig in kompaktem Fels hinauf, bereits hier steile Kletterstellen angetroffen, ab der Schulter ob der Rampe folgen zuerst einige Meter Gehgelände im Schotter und dann die zwei Graterhebung, steil und exponiert, super Kletterstellen 3+, geeignet zum absichern mit Schlingen und Klemmkeilen, ab und zu Bohrhaken an den Abseilstellen zur Zwischensicherung oder Stände benutzt. Es war am Grat zum Teil sehr windig und links vom Grat kühl, auf dem Gipfel um Mittagszeit war es dann angenehm warm und sonnig. Im Abstieg benutzten wir die Abseilstellen, die erste gleich unterhalb dem flacheren Gipfelgrat, wo die Gratkante steil nach unten führt von einer Abseilstelle zur folgenden, mit 50 m Einfachseil, bis zum schotterfeld der Schulter, von dort abkletternd, manchmal kurz abseilend an der rechten Begrenzung der Rampe oder manchmal am rechten Couloirrand abkletternd bis zur roten Punkt-Markierung auf der Rampe, welche die Abseilpiste hinunter zum Einstiegsband markiert. Die Eispickel deponierten wir auf diesem Band, die Steigeisen nahmen wir mit, aber benötigten diese auch im Gipfelfeld nicht, wo wir rechs haltend dem Schneefeld ausweich

Am Schreckhorn stiegen wir einigermassen zügig aber nicht schnell hinauf, machten Pausen und benötigten 9 h von der Hütte, 11:45 Uhr auf dem Gipfel. Im Abstieg mit der Abseilerei zu viert benötigten wir mehr Zeit für den Abstieg retour zur Hütte, 10 3/4 h als hinauf, 23 Uhr retour in der dunklen Hütte. Vielleicht wollte dies das Schicksal, denn als der erste von uns vom Felsband auf den Gletscher hinüber sprang, stiess er einen Freuden-Jauchzer aus; als Antwort kam von oben aus der Abseilpiste am Pfeiler namens Freudenschreck ein 'Rescue', darauf 6 x Laute aus Trillerpfeife; ich antwortete mit meiner Trillerpfeife 3 Mal, dann schalteten die zwei jungen Männer kurz ihre Stirnlampen ein, sie waren steckengeblieben ca. 150 Hm unter der Schulter. Sie gerieten nach ihrer Begehung des Südpfeilers beim absteigen über den SW-Grat in diese Abseilpiste mit einem einzigen 50m Seil, wo man jedoch nur mit 2x50m Seil herunter kommt. Einer von uns hatte inzwischen mit dem Rega-App auf seinem smartphone ein SMS an Rega abgesetzt, danach schritt er einige Meter in den Gletscher hinaus, er hatte knapp Handy-Empfang und telefonierte der Rega, nachdem er mit Schrecken folgende Antwort auf sein SMS bekommen hatte 'SMS wird nicht gelesen'. Der Heli jedoch war schon in der Luft und entdeckte die beiden in der Wand sogleich und hievten einen nach dem anderen kurz vor eindunkeln aus ihrer misslichen Lage heraus und setzte sie vor der Schreckhornhütte ab. Erst beim Gaag hatten wir Handy Empfang, danach wieder nicht mehr und bei der Fahnenstange vor der Hütte die einen von uns nur sporadisch. Quintessenz: zuverlässiger Handy Empfang nur im Gaag, weder auf dem Stahlegghorn noch auf dem Schreckhorn hatten wir die Möglichkeit ein SMS erfolgreich abzusenden.

Die Hüttenwartsleute überraschten uns täglich mit neuen feinen Nachtessen und diese jeweils angekündigt mit einem Begrüssungsapero, tausend Dank euch Luvidina und Richi. Am Freitag um 23:15 Uhr überraschte uns der 'gedeckte Tisch' für Gruppe Sektion Basel und für Mirjam mit Freund, 3 Töpfe feines essen, Bier und Wasser und Tee; wir assen nicht alles auf, so dass die nach uns um 02:30 Uhr Eingetroffenen auch noch etwas essen und trinken vorfanden.

Samstag: ab 06:30 Uhr Regen, der nach unserem gemütlichen Aufstehen, Zmorge, Schwatzen mit anderen, einigermassen aufhörte um 10 Uhr, im Restaurant Bäregg am Mittag schien sogar die Sonne ein bisschen.

 

PENDENT zur Verbesserung der Deutlichkeit, ev einige Infos mehr auf Website der Hütte und in der Hütte:

- Handy Empfang nur deutlich am Gaag auf 3020 müM

- Wegbeschreibung zum Gaag: Beschrieb von weissem Helm streichen, ersetzen durch Pfeil an Holzpfahl auf dem Gletscher, der nach links in den Schutthang deutet folgen, beim Helm würde man zu früh nach links hochsteigen

- Abseilpiste von der Schreckhorn Normalroute: auf der Rampe, Höhenquote ??? müM beim roten Punkt 5 Mal soweit ich mich erinnere zu je 20 bis 25 m abseilen an eingerichteten Ständen, der letzte Stand ist etwas rechts, nicht in der Falllinie der zweitletzten Abseillänge und muss durch pendeln nach rechts (im Sinne des Abseilenden geschaut) erwischt werden.

- Einstiegs Band roter Punkt deutlich grösser malen

- Kroki in der Hütte betreffs Einstiegs Band zum SW-Grat überdenken: ich glaube, dass die grüne Linie (zeigt den neuen Zugang auf die Rampe) zu nahe links an der Abseilpiste gezeichnet ist und man zuerst auf dem Band ? Meter (ich vermute 20m) nach links quert, bevor man gerade hinauf und dann schräg rechts hinauf bis zur Rampe klettert; am Fels bitte die roten Pfeile, die unmittelbar links der Abseilstelle nach hinauf klettern deuten, entfernen oder mit kreuzen als falsch markieren und einen Pfeil nach links malen und dann einen zweiten der zeigt wo es vom Band dann hinauf geht.